Subscribe to RSS
DOI: 10.1055/s-0041-1726754
Regionale Signatur des Normaldruckhydrozephalus in der [18F]FDG-PET
Ziel/Aim Erweiterte Ventrikel und enge Vertex-nahe Subarachnoidalräume in der MRT („NPH-Aspekt”) sind diagnostische Zeichen des idiopathischen Normaldruckhydrozephalus (iNPH), während für die [18F]FDG-PET bisher keine diagnostische regionale Signatur etabliert wurde. Wir gingen der Frage nach, ob sich der zerebrale Glukosemetabolismus bei Patienten mit und ohne NPH-Aspekt unterscheidet.
Methodik/Methods Wir werteten retrospektiv [18F]FDG-PET-Daten von Patienten aus, die hausintern sowohl mittels [18F]FDG-PET als auch MRT zur Abklärung einer neurodegenerativen Erkrankung im Zeitraum 2010 bis 2020 untersucht wurden. Von 502 Patienten wurden 146 mit NPH-untypischen Ventrikelerweiterungen ausgeschlossen, die übrigen 346 Patienten wurden anhand visueller und VBM-gestützter Experten-Begutachtung der MRT den Gruppen ‚NPH-Aspekt‘ (N = 88) versus ‚kein NPH-Aspekt‘ (N = 258) zugeordnet. Die [18F]FDG-PET-Daten wurden räumlich normalisiert, geglättet und skaliert (Referenz: Hirnparenchym) sowie mittels SPM12 verglichen (ANCOVA mit Covariate Alter; p < 0.05, FWE-korrigiert, k > 100 Voxel). In einer konfirmatorischen Subgruppenanalyse wurden die [18F]FDG-PET von Patienten mit NPH-Aspekt plus dem klinischen Bild eines iNPH mit jenen ohne NPH-Aspekt verglichen.
Ergebnisse/Results Patienten mit NPH-Aspekt zeigten eine höhere relative [18F]FDG-Aufnahme beidseits parazentral im Bereich der Mantelkante. Dies wurde bestätigt in der Subgruppenanalyse von Patienten mit klinischem Bild eines iNPH. Eine Verminderung der FDG-Aufnahme zeigte sich hingegen lediglich im Bereich der Seitenventrikel (in erster Linie Partialvolumeneffekt).
Schlussfolgerungen/Conclusions Die Vertex-nahe Enge (“tight high convexity”) des Hirngewebes beim iNPH in der MRT findet ihre Entsprechung in der [18F]FDG-PET als dort lokalisierter relativer Hypermetabolismus (insbesondere im Vergleich zu Patienten mit möglicher Neurodegeneration, als wichtigste Differentialdiagnose). Die diagnostische Wertigkeit dieser Signatur ist in einer prospektiven Studie zu validieren.
#
Publication History
Article published online:
08 April 2021
© 2021. Thieme. All rights reserved.
Georg Thieme Verlag KG
Rüdigerstraße 14, 70469 Stuttgart, Germany