Nuklearmedizin 2021; 60(02): 153-154
DOI: 10.1055/s-0041-1726759
WIS-Vortrag
Onkologie – Bildgebung

Simultane Ganzkörper-PET/MRT bei pädiatrischen Patienten mit Hodgkin-Lymphom – eine evidenzbasierte Empfehlung für die MRT-Sequenzauswahl

T Georgi
1   Universität Leipzig, Klinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
D Stoevesandt
2   Universität Halle/Saale, Klinik für Radiologie, Halle/Saale
,
L Kurch
1   Universität Leipzig, Klinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
J Bartelt
2   Universität Halle/Saale, Klinik für Radiologie, Halle/Saale
,
D Hasenclever
3   Universität Leipzig, Institut für medizinische Informatik, Statistik und Epidemiologie, Leipzig
,
D Körholz
4   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Gießen
,
C Mauz-Körholz
4   Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Gießen
,
O Sabri
1   Universität Leipzig, Klinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
R Kluge
1   Universität Leipzig, Klinik für Nuklearmedizin, Leipzig
,
sowie alle weiteren Vertreter der EuroNet-PHL-Studiengruppe und die Verantwortlichen der beteiligten PET/MRT-Zentren › Author Affiliations
 
 

    Ziel/Aim Die FDG-PET/MRT könnte die diagnostische Methode der Wahl für Hodgkin-Lymphom (HL)-Patienten sein, da sie die sensitiven metabolischen Informationen der PET mit dem hervorragenden Weichteilkontrast der MRT kombiniert und die Strahlendosis der CT vermeidet. Die im Vergleich zur PET/CT längeren Untersuchungszeiten stellen jedoch ein Problem dar, insbesondere für jüngere Kinder, die eine Anästhesie benötigen. Unsere Studie zielte auf eine evidenzbasierte Empfehlung für die MRT-Sequenzauswahl ab, um einen optimierten Workflow zu gewährleisten.

    Methodik/Methods Die initialen PET/MRT-Bilder von 84 EuroNet-PHL-C2 (C2)-Studienpatienten aus 13 internationalen Zentren wurden untersucht. Für jeden Patienten wurden in jeder verfügbaren MRT-Sequenz fünf PET-positive Lymphknotenläsionen evaluiert. Zusätzlich wurden bei insgesamt 66 C2-Patienten mit Organbefall jeweils bis zu zwei PET-positive Milz-, Skelett- und Lungenläsionen ausgewertet. Es wurde eine Detektionsrate berechnet, indem die Anzahl der in der jeweiligen MRT-Sequenz sichtbaren, anatomisch zuordenbaren und messbaren Läsionen durch die Anzahl aller Läsionen geteilt wurde. Als Referenz dienten die Ergebnisse der zentralen Referenzbeurteilung der C2-Studie.

    Ergebnisse/Results Die transversalen T2-gewichteten Sequenzen mit Fettsättigung zeigten das beste Ergebnis mit Detektionsraten von 95 %, 62 %, 94 % und 83 % für Lymphknoten-, Milz-, Skelett- und Lungenläsionen, gefolgt von transversalen T2-gewichteten Sequenzen ohne Fettsättigung (86 %, 49 %, 16 %, 59 %) und transversalen T1-gewichteten Sequenzen nach Kontrastmittelgabe (74 %, 35 %, 57 %, 55 %). Koronale Sequenzen, DIXON Sequenzen und diffusionsgewichtete Sequenzen schnitten schlechter ab.

    Schlussfolgerungen/Conclusions Unsere Empfehlung für eine simultane Ganzkörper-PET/MRT bei HL-Patienten ist eine transversale T2-gewichtete Sequenz mit Fettsättigung. MRT-Sequenzen nach Kontrastmittelgabe und die für die Schwächungskorrektur der PET-Bildgebung benötigten DIXON-Sequenzen waren nicht ebenbürtig.


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    Publication History

    Article published online:
    08 April 2021

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