Nuklearmedizin 2021; 60(02): 171
DOI: 10.1055/s-0041-1726823
WIS-Poster
Medizinische Physik

Sind LEHR-Kollimatoren für die Bildgebung und Quantifizierung von Lu-177 markierten Radiopharmaka geeignet?

S Düll
1   Uniklinikum Tübingen, Nuklearmedizin, Tübingen
,
C la Fougère
1   Uniklinikum Tübingen, Nuklearmedizin, Tübingen
,
C Gromoll
2   Marienhospital, Medizinische Physik, Stuttgart
,
J Kupferschläger
1   Uniklinikum Tübingen, Nuklearmedizin, Tübingen
› Author Affiliations
 
 

Ziel/Aim Die übliche Bildgebung für die Lu-177 Bildgebung erfolgt mit MEGP-Kollimatoren. Da eine niederenergetische Emission bei 113keV erfolgt, gilt zu klären, ob mit einem LEHR-Kollimator gleichwertige oder bessere Resultate in Bezug auf Visualisierung und Quantifizierung erzielt werden können.

Methodik/Methods Mithilfe von Monte-Carlo Simulationen (SIMIND([1])) wurde in einem ersten Schritt die Genauigkeit der TEW-Scatterkorrektur überprüft. Die Simulationen erfolgten an Zylinderphantomen unterschiedlichen Durchmessers (10-22cm) mit 5 Energiefenstern (96-101keV, 102-124keV, 125-130keV, 169-186keV, 187-229keV) und jeweils 108 histories für beide Kollimatoren. Die planare Auflösung wurde mit Punktquellen in unterschiedlichen Abständen (3-30cm) zum Kollimator gemessen. Sowohl die tomographische Empfindlichkeit, als auch die Quantifizierbarkeit wurde durch Messungen (GE DiscoveryNM/CT670pro) am IEC Body Phantom mit Hot-Sphere-Inserts für beide Kollimatoren untersucht. Die Rekonstruktionen erfolgten mit resolution-recovery (RR), Scatter- und Schwächungskorrektur.

Ergebnisse/Results Berechnungen des Scatteranteils mit der TEW-Methode führten unabhängig vom Zylinderdurchmesser zu einer Überkorrektur um 7 %. Mit steigendem Abstand verschlechterte sich die Auflösung um 0,7mm/cm für den MEGP-Kollimator respektive um 0,5mm/cm für den LEHR-Kollimator. Bei einem Abstand von 10cm betrug die Auflösung für den MEGP-Kollimator 10,6mm und den LEHR-Kollimator 6,8mm. Für die kleinste noch sichtbare Kugel (17mm) war der Recovery Koeffizient 0,32 (MEGP) und 0,42 (LEHR). Die tomographische Empfindlichkeit betrug für beide Kollimatoren 7,2 cps/MBq.

Schlussfolgerungen/Conclusions Der Scatteranteil aus der TEW-Methode muss mit einem Korrekturfaktor von 0,93 gewichtet werden. Analysen mit antropomorphen Phantomen stehen noch aus. Hinsichtlich Auflösung und Recovery zeigt sich der LEHR-Kollimator überlegen und eignet sich daher prinzipiell für die Lu-177 Bildgebung und Quantifizierung.


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  • Literatur/References

  • 1 Ljungberg M, Strand SE. A Monte Carlo program for the simulation of scintillation camera characteristics. Comput Methods Programs Biomed 1989; 29 (04) ): 257-72.

Publication History

Article published online:
08 April 2021

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  • Literatur/References

  • 1 Ljungberg M, Strand SE. A Monte Carlo program for the simulation of scintillation camera characteristics. Comput Methods Programs Biomed 1989; 29 (04) ): 257-72.