Nuklearmedizin 2021; 60(02): 175
DOI: 10.1055/s-0041-1726834
WIS-Poster
Onkologie – Bildgebung

[F-18]siPSMA14 zeigt 90min p.i. ohne forcierte Diurese eine hohe Untersucherübereinstimmung in Primär- und Re-Staging von Prostatakarzinom Patienten

J Miksch
1   Universitätsklinikum Ulm, Nuklearmedizin, Ulm
,
AS Strauß
1   Universitätsklinikum Ulm, Nuklearmedizin, Ulm
,
D DiCarlo
2   Technische Universität München, Pharmazeutische Radiochemie, Garching
,
C Bolenz
3   Universitätsklinikum Ulm, Urologie, Ulm
,
T Wiegel
4   Universitätsklinikum Ulm, Strahlentherapie, Ulm
,
C Solbach
1   Universitätsklinikum Ulm, Nuklearmedizin, Ulm
,
V Prasad
1   Universitätsklinikum Ulm, Nuklearmedizin, Ulm
,
HJ Wester
2   Technische Universität München, Pharmazeutische Radiochemie, Garching
,
M Eiber
5   Technische Universität München, Nuklearmedizin, München
,
AJ Beer
1   Universitätsklinikum Ulm, Nuklearmedizin, Ulm
› Author Affiliations
 
 

    Ziel/Aim Wir analysierten den neuen PET-Tracer [F-18]siPSMA14 in einem heterogenen Patientenkollektiv zur Überprüfung der Untersuchervariabilität in der klinischen Routine.

    Methodik/Methods Es erhielten 134 Patienten (Alter: 69,7 ± 7,5; GS 6-9; median (Wertspanne) PSA 2,36 (0,08-1898) ng/ml) mit Prostatakarzinom 90min p.i. von 374,2 ± 8,1 MBq [F-18]siPSMA14 ohne forcierte Diurese eine PET/CT-Untersuchung bei Primär- (40 % (54/134)) oder Re-Staging (60 % (80/134)). Es erfolgte eine Beurteilung durch einen Facharzt für Radiologie und Nuklearmedizin (U1) anhand eines Kategoriesystems von K1 (sicher benigne) bis K5 (sicher maligne) für die Regionen Prostataloge (PL), Lymphknoten (LN), Skelettsystem (B) und viszerale Läsionen (P) sowie eine anschließende Konsensfindung unklarer Fälle (K3) mit einem weiteren Facharzt für Radiologie und Nuklearmedizin (U2). Der Grad der Übereinstimmung wurde anhand der Cohens-Kappa-Analyse ausgewertet.

    Ergebnisse/Results Nach Konsensfindung wurden PET/CT-positive Befunde in den Subgruppen Primär- und Re-Staging in 94 % (51/54) und 86 % (69/80) der Patienten detektiert. Detektionsraten in PSA-Subgruppen 0-0,5, 0,5-1, 1-5 und >5 ng/ml, 68 % (19/28), 89 % (17/19), 94 % (30/32) und 98 % (54/55). Unklare Befunde zeigten sich bei 28 % (37/134) der Patienten in der Bewertung durch U1. Diese wurden durch U2 erneut evaluiert, wobei es in Konsensus mit U1 in 35 % (13/37) zu relevanten Änderungen kam (PL = 2; LN = 5, B = 6, P = 1). Die Übereinstimmung für PL, LN und P war hoch mit 0,85, 0,75 und 0,86, für B moderat mit 0,51.

    Schlussfolgerungen/Conclusions [F-18]siPSMA14-PET/CT detektiert 90min p.i. in der Mehrheit der Patienten ein Korrelat des Prostatakarzinoms. Die hohe Untersucherübereinstimmung, insbesondere für die Beurteilung der Prostataloge ohne forcierte Diurese, bietet Vorteile gegenüber anderen PSMA-Liganden. [F-18]siPSMA14 ist ein erfolgsversprechender PSMA-Ligand für Primär- und Re-Staging mittels PET/CT.


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    Publication History

    Article published online:
    08 April 2021

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