Diabetologie und Stoffwechsel 2021; 16(S 01): S22
DOI: 10.1055/s-0041-1727345
01. Klinische Diabetologie

Kontinuierliche Glukosemessungen senken die Rate an Hypoglykämien, den HbA1c und Indizes des metabolischen Syndroms bei Steigerung der Lebensqualität

N Schwab
1   Universitätsmedizin Rostock, Sektion für Endokrinologie und Stoffwechsel, Rostock, Germany
,
S Arndt
2   Diabetesschwerpunktpraxis, Innere Medizin / Diabetologie, Rostock, Germany
,
A Otterstein
2   Diabetesschwerpunktpraxis, Innere Medizin / Diabetologie, Rostock, Germany
,
K Geißler
2   Diabetesschwerpunktpraxis, Innere Medizin / Diabetologie, Rostock, Germany
,
J Ströhl
2   Diabetesschwerpunktpraxis, Innere Medizin / Diabetologie, Rostock, Germany
,
S Mokosch
1   Universitätsmedizin Rostock, Sektion für Endokrinologie und Stoffwechsel, Rostock, Germany
,
L Zscherper
1   Universitätsmedizin Rostock, Sektion für Endokrinologie und Stoffwechsel, Rostock, Germany
,
E Novikova
1   Universitätsmedizin Rostock, Sektion für Endokrinologie und Stoffwechsel, Rostock, Germany
,
HS Willenberg
1   Universitätsmedizin Rostock, Sektion für Endokrinologie und Stoffwechsel, Rostock, Germany
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Konsensusempfehlungen und Leitlinien sprechen sich für die Nutzung der kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) aus. Diese Kohortenstudie hinterfragte den Zugewinn an Lebensqualität für Patienten und analysierte objektive Parameter der Stoffwechsellage.

    Methodik In einer multizentrischen Untersuchung füllten Patienten mit einem Diabetes mellitus Typ 1 (T1DM) und Typ 2 (T2DM) Fragebögen über ihr individuelles Diabetesmanagement mittels CGM aus. Parallel wurden studienrelevante Laborparameter aus Krankeninformationssystemen analysiert.

    Ergebnisse Daten von 77 Diabetes-Patienten (26 mit rtCGM, 49 mit FGM) wurden ausgewertet, darunter 54 mit T1DM und 23 mit T2DM (Alter 55,5 ± 19,0 Jahre; Diabetesdauer 24,6 ± 15,7 Jahre; weiblich 49,3 %; Patienten mit CSII 41,6 %). Sowohl bei T1DM- als auch T2DM-Patienten verbesserte sich durch CGM der HbA1c-Wert von 7,6 ± 0,9 % auf 7,1 ± 0,6 % (T1DM) bzw. 7,3 (IQR 1,1) % auf 7,1 (IQR 0,7) % (T2DM) und die Leberwerte sanken signifikant: GOT von 27,0 (IQR 9,6) U / L auf 22,2 (IQR 13,4) U / L (T1DM) bzw. 27,3 (IQR 11,8) U / L auf 27,0 (IQR 9) U / L (T2DM); GPT von 22,2 (IQR 13,4) U / L auf 16,9 (IQR 11,6) U / L (T1DM) bzw. 35,3 ± 19,3 U / L auf 30,9 ± 14,6 U / L (T2DM). Die Hypoglykämiefrequenz sank pro Woche bei T1DM von 2,5 (IQR 1,5) auf 1,0 (IQR 2,0) und bei T2DM von 0,2 (IQR 0,9) auf 0,1 (IQR 0,5) Ereignisse. Über 90 % der T1DM- und T2DM-Patienten fühlen sich mit CGM flexibler und sicherer.

    Schlussfolgerung CGM kann die Blutzuckereinstellung weitreichend verbessern und darüber hinaus die Lebersituation stabilisieren. Pathologische Glukoseschwankungen werden durch die Alarmfunktion vermindert. Das Streben der Patienten nach Kontrolle, Flexibilität und Sicherheit lässt sich durch CGM-Systeme leichter realisieren.


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    Interessenskonflikt

    keinen Interessenskonflikt

    Publication History

    Article published online:
    06 May 2021

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