Diabetologie und Stoffwechsel 2021; 16(S 01): S78
DOI: 10.1055/s-0041-1727532
12. Versorgungsforschung/Gesundheitsökonomie/Qualitätssicherung

Genauigkeit der Insulinabgabe und Okklusionserkennung bei aktuellen Patch-Pumpen

R Ziegler
1   Diabetologische Schwerpunktpraxis für Kinder und Jugendliche, Münster, Germany
,
D Waldenmaier
2   Institut für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, Forschung & Entwicklung, Ulm, Germany
,
J Mende
3   Institut für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, Ulm, Germany
,
C Haug
3   Institut für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, Ulm, Germany
,
G Freckmann
3   Institut für Diabetes-Technologie Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft mbH an der Universität Ulm, Ulm, Germany
› Institutsangaben
 
 

    Fragestellung Die Genauigkeit der Basalratenabgabe und die Erkennung von Okklusionen wurde bei zwei neuen Patch-Pumpen untersucht. Die Ergebnisse wurden mit einer bereits etablierten Patch-Pumpe verglichen.

    Methodik Die Accu-Chek® Solo Mikropumpe (Roche) [Solo] und die A6 TouchCare® Pumpe (Medtrum) [A6] wurden basierend auf dem Standard IEC 60601-2-24 mit je 9 Wiederholungen getestet. Bei Basalraten von 1,0 Einheiten/h und 0,1 Einheiten/h über 72h, sowie für einzelne 1-h-Fenster, wurden mittels einer mikrogravimetrischen Methode Abweichungen von der erwarteten Gewichtszunahme ermittelt. Für diese Basalraten wurde zusätzlich die Zeit bis zur Okklusionserkennung geprüft. Zum Vergleich dienten zuvor publizierte Ergebnisse für Omnipod® (Insulet).

    Ergebnisse Bei der Basalrate von 1,0 Einheiten/h lag die mittlere Abweichung über die gesamte Zeit zwischen -2% (Solo) und +3% (A6) (Omnipod +1%) bei 0,1 Einheiten/h zwischen -5% und +5% (Omnipod +12%). Bei Betrachtung von klinisch relevanten einzelnen 1-h-Fenstern lagen 98% (Solo) bzw. 60% (A6) bei 1,0 Einheiten/h (Omnipod 81%) und 51% bzw. 48% bei 0,1 Einheiten/h (Omnipod 32%) innerhalb von  ± 15%.

    Die mittlere Zeit für die Okklusionserkennung betrug 2h 57min (Solo) und 7h 26min (A6) bei 1,0 Einheiten/h (Omnipod 3h 38min). Bei 0,1 Einheiten/h dauerte dies für Solo 35h 11min, für A6 ertönte innerhalb 72h kein Alarm (Omnipod 34h 30min).

    Schlussfolgerung Bei der höheren Basalrate gab es keine relevanten Abweichungen der über die 72h abgegebenen Gesamtmengen; bei der niedrigeren Basalrate waren die Abweichungen bei den beiden neuen Pumpen etwas geringer. Die Abweichungen einzelner 1-h-Fenster waren bei Solo am geringsten. Bei der niedrigeren Basalrate wurde eine Okklusion von keiner der Pumpen frühzeitig erkannt.


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    Interessenskonflikt

    Honorare/Advisory Boards von Abbott, Ascensia, AstraZeneca, Berlin Chemie, Dexcom, Lilly, Novo Nordisk, Roche Diabetes Care.

    Studienfinanzierung durch Roche Diabetes Care GmbH.

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    06. Mai 2021

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