CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S45
DOI: 10.1055/s-0041-1727724
Poster
Hals

Transorales Therapiemanagement bei Mediastinalabszess als Komplikation eines Retropharyngealabszess nach akuter Tonsillitis – Fallbericht einer 56-jährigen Patientin

V Valova
1   Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Berlin
,
I Rangnau
1   Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Berlin
,
J-C Rückert
2   Charité - Universitätsmedizin Berlin, Chirurgische Klinik, Berlin
,
K Stölzel
1   Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, Berlin
› Author Affiliations
 
 

    Mediastinalabszesse als Senkungsabzesse in Folge einer akuten Tonsillitis mit Retropharyngealabszess im Erwachsenenalter sind äußerst selten und stellen einen potenziell lebensbedrohlichen Zustand für den Patienten dar. Üblicherweise sind solche Abszessformationen durch einen transzervikalen ggf. zusammen mit transthorakalem chirurgischem Zugang zu drainieren. In diesem Fallbericht schildern wir den Fall einer 56-jährigen Patientin mit retropharyngealem Abszess, welcher sich bis ins tiefe dorsale Mediastinum erstreckte, der ausschließlich über einen transoralen chirugischen Zugang sowie intravenöser antibiotischer und antimykotischer Therapie erfolgreich therapiert wurde. Nach initialer operativer Sanierung mittels Abszesstonsillektomie und -drainage wurde der Abszess bis auf Höhe des Jugulums drainiert, die mediastinale Verhaltformation persistierte etwa einen Monat und wurde über viermalige Abszessdrainage über eine Drainagesonde unter sterilen Kautelen behandelt. Eine Kontroll-CT-Untersuchung 33 Tage später ergab eine vollständige Regredienz des Mediastinalabszesses aufgrund der beschriebenen transoralen chirurgischen Behandlung in Kombination mit einer intravenösen Antibiotika- und Antimykotika-Therapie.

    Dieser Fall zeigt, dass bei einem oropharyngealen Senkungsabszess bis in das untere Mediastinum bei engmaschiger Überwachung der klinischen und radiologischen Parameter ein zurückhaltendes Therapiemanagement im Sinne einer intermittierenden Drainage von oropharyngeal gerechtfertigt ist.


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.


    Korrespondenzadresse

    Valova Valeria
    Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde
    Charitépl. 1
    10117 Berlin

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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