CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S53
DOI: 10.1055/s-0041-1727750
Abstracts
Infektiologie/Hygiene

RIG-I-vermittelte Protektion gegenüber SARS-CoV-2 Virusreplikation

Evelyn Hartmann
1   Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Bonn
,
Beate Kümmerer
2   Universitätsklinikum Bonn, Institut für Virologie, Bonn
,
Anja Wieland
3   Universitätsklinikum Bonn, Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie, Bonn
,
Janos Ludwig
3   Universitätsklinikum Bonn, Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie, Bonn
,
Thomas Zillinger
3   Universitätsklinikum Bonn, Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie, Bonn
,
Gunther Hartmann
3   Universitätsklinikum Bonn, Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie, Bonn
› Institutsangaben
 
 

    Die COVID19-Pandemie stellt global eine immense Herausforderung dar. In vorangegangenen Projekten konnten wir zeigen, dass eine Aktivierung des zytosolischen Immunrezeptors RIG-I eine effektive Aktivierung der angeborenen Immunantwort gegenüber H1N1 Influenza in vitro und in vivo auslöst.

    In dieser Arbeit wurde der Effekt einer Aktivierung von RIG-I durch dessen spezifischen Liganden 5’-Triphosphat-RNA (3pRNA) auf die SARS-CoV-2 Infection in air-liquid interface kultivierten primären nasalen Epithelzellen (PNEC) und der Zelllinie Caco untersucht. MAVS (downstream RIG-I)-defiziente Caco-Zellen dienten als Kontrolle. Die Virusreplikation wurde über Plaque Assay und qPCR analysiert, Interferon-stimulierte Gene und ACE2/TMPRSS2 über qPCR und IP-10 über ELISA.

    Nach Transfektion mit 3pRNA 6h vor Infektion produzierten Caco WT mehr als 8000 pg/ml IP-10. Die nachfolgende Infektion mit SARS-CoV-2 verringerte die durchschnittliche IP-10 Produktion signifikant auf 5000 pg/ml, während Typ I/III Interferon und/oder SARS-CoV-2 Infektion allein nicht zu relevanten IP-10 Spiegeln führten. Eine Vorbehandlung von Caco WT Zellen mit 3pRNA reduzierte die SARS-CoV-2 Replikation zum Zeitpunkt 48h signifikant um 91,4  % . Vorbehandlung mit Typ I /III Interferon hatte nur einen geringen Effekt.

    Auf RNA-Ebene führte die RIG-I-Stimulation zu einer 40-fachen Reduktion von SARS-CoV-2 RNA. Diese Ergebnisse konnten in PNEC mit ähnlicher Hemmung der Virusreplikation und hoher Produktion von IP-10 bestätigt werden. Wir konnten erstmals die Hemmung der Replikation von SARS-CoV-2 durch Triphosphat-RNA in primären Epithelzellen zeigen. Die Aktivierung von RIG-I im Nasenepithel in vivo ist damit ein vielversprechender Ansatz zur Prophylaxe und Therapie der SARS-CoV-2 Infektion.

    Poster-PDF A-1390.pdf

    Deutsches Zentrum für Infektionsforschung (DZIF)


    #

    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Dr. med. Hartmann Evelyn
    Universitätsklinikum Bonn, Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
    Venusberg-Campus 1
    53127 Bonn

    Publikationsverlauf

    Artikel online veröffentlicht:
    13. Mai 2021

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