Studie zur Nachsorge-Optimierung nach abgeschlossener Therapie eines Kopf-Hals-Karzinoms

Einleitung Primäres Ziel der onkologischen Nachsorge bei kurativ behandelten Kopf-Hals-Tumorpatienten ist die frühzeitige Diagnose und Therapie eines Rezidivs. Die aktuelle Literatur zeigt, dass die meisten Rezidive entweder durch neu aufgetretene Symptome oder entsprechende Re-Staging-Diagnostik erkannt werden.

Methoden Nach Sichtung der aktuellen Literatur wurde eine klinische Studie mit neuartigem Nachsorgeprotokoll ausgearbeitet. Hierbei soll untersucht werden, ob die alternierend durch niedergelassene HNO-Fachärzte und zertifizierte Kopf-Hals-Tumorzentren durchgeführte onkologische Nachsorge der alleinigen Nachsorge durch ein Tumorzentrum in Bezug auf das krankheitsfreie Überleben unterlegen ist. Nach systematischer Zuteilung der Patienten zu Studien- und Kontrollarm erfolgt das 5-jährige Follow-Up. Die Compliance bzgl. der Wahrnehmung der Nachsorgeuntersuchungen im niedergelassenen Bereich wird durch ein Kontroll-Telefonat, ausgehend vom Kopf-Hals-Tumorzentrum, überprüft.

Ergebnisse Seit 06/2020 wurden über 60 Patienten eingeschlossen. Die Resonanz der niedergelassenen HNO-Fachärzte sich an der gemeinschaftlich durchgeführten Nachsorge zu beteiligen ist gut, ebenso die Compliance der Patienten im Studienarm bei der Wahrnehmung der Nachsorgeuntersuchungen im niedergelassenen Bereich. Die Rückführung der Studienteilnehmer mit Verdacht auf Rezidiv zum Kopf-Hals-Tumorzentrum zur weiteren Therapie erfolgt zeitnah.

Schlussfolgerung Die modifizierte Nachsorge durch niedergelassene HNO-Fachärzte und Kopf-Hals-Tumorzentren ist ein zukunftsträchtiges Konzept, was gerade von Patienten aus ländlichen Regionen mit großer Entfernung zum nächstgelegenen Tumorzentrum geschätzt wird. Die Langzeitergebnisse in Bezug auf das krankheitsfreie Überleben müssen abgewartet werden.

Poster-PDF A-1062.pdf

Interessenkonflikt

Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

Publication History

Article published online:
13 May 2021