CC BY-NC-ND 4.0 · Laryngorhinootologie 2021; 100(S 02): S179
DOI: 10.1055/s-0041-1728301
Poster
Otologie / Neurotologie / Audiologie

Pilotstudie zur Abschwächung von tonalem Tinnitus mit schwellennahem, individuell spektral optimiertem Rauschen

K Tziridis
1   Universitäts-HNO-Klinik Erlangen, Experimentelle HNO-Heilkunde, Erlangen
,
H Schulze
1   Universitäts-HNO-Klinik Erlangen, Experimentelle HNO-Heilkunde, Erlangen
› Author Affiliations
 
 

    Tinnitus betrifft ca. 15 %  der Bevölkerung, jedoch existiert noch immer kein echtes Heilverfahren. Ein von uns entwickeltes neuartiges Erklärungsmodell erlaubt nun die Erprobung einer gezielten, an den Ursachen der Tinnitusentstehung ansetzenden Behandlung. Diese basiert auf stochastischen Resonanzphänomenen an bestimmten synaptischen Verbindungen im Hörsystem, welche gezielt durch extern zugeführtes schwellennahes Rauschen induziert werden sollen. Die vorliegende Pilotstudie soll zeigen, ob ein spektral individuell angepasstes Rauschen erfolgreich chronischen tonalen / schmalbandigen Tinnitus während der Stimulation abschwächen kann.

    Bei 22 volljährigen Tinnituspatienten (46,6 ( ±  16,3) a; 4 Frauen) wurden Hörverlust (HV) sowie Tinnitusfrequenzen (TF) und –lautstärken (TL) audiometrisch bestimmt. Darauf basierend wurden bis zu 8 verschiedene Rauschstimuli (RS) mit je 5 Lautstärken (-20 bis +20 dB SL) erzeugt. Diese wurden über audiologische Kopfhörer in einer Schallkammer für jeweils 40s präsentiert. Nach jeder Präsentation wurde mit Hilfe einer 5-stufigen Bewertungsskala (-2 bis +2) ermittelt, ob sich die TL verändert hat.

    Es fanden sich Patienten ohne Verbesserung der TL (n=6) und solche mit Verbesserung (n=16), wobei hier RS um die TF besonders effektiv waren. Die Gruppen zeigten post-hoc deutliche Unterschiede in den Audiogrammen: Offenbar ist das hier getestete Verfahren insbesondere bei normalhörenden Tinnituspatienten und solchen mit geringgradigem HV effektiv.

    Die subjektiv wahrgenommene TL war bei 16 von 22 Probanden für die Dauer der Stimulation reduziert. Für den möglichen Erfolg einer zukünftigen Therapie scheint der HV relevant zu sein.

    Poster-PDF A-1466.pdf

    WSAudiology, Sivantos GmbH


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    Interessenkonflikt

    Der Erstautor gibt keinen Interessenskonflikt an.

    Korrespondenzadresse

    Dr. rer. nat. Tziridis Konstantin
    Universitäts-HNO-Klinik Erlangen, Experimentelle HNO-Heilkunde
    Experimentelle HNO-Heilkunde
    91054 Erlangen

    Publication History

    Article published online:
    13 May 2021

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