Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2021; 18(02): e1
DOI: 10.1055/s-0041-1730136
Abstracts
Senologie

Vergleich der Standard-Präparateradiographie (2D) mit Präparate-Tomosynthese (3D) bei brusterhaltender Operation des mikrokalkassoziierten Mammakarzinoms hinsichtlich Beurteilung des radiologischen Resektionsrandes

A Stachs
1   Universitätsfrauenklinik Rostock, Rostock, Deutschland
,
M Alchimov
1   Universitätsfrauenklinik Rostock, Rostock, Deutschland
,
S Hartmann
1   Universitätsfrauenklinik Rostock, Rostock, Deutschland
,
J Stubert
1   Universitätsfrauenklinik Rostock, Rostock, Deutschland
,
T Reimer
1   Universitätsfrauenklinik Rostock, Rostock, Deutschland
,
B Gerber
1   Universitätsfrauenklinik Rostock, Rostock, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Vergleich der Standard-Präparateradiographie (2D) mit Tomosynthese (3D) bei brusterhaltender Operation des mikrokalkassoziierten Mammakarzinoms hinsichtlich Beurteilung des radiologischen Resektionsrandes.

    Methoden Analysiert wurden Patientinnen mit histologisch gesichertem mikrokalkassoziierten DCIS bzw. Mammakarzinom und brusterhaltender Operation im Rahmen der monozentrischen prospektiv-randomisierten KLINITRAY-Studie (DRKS000115227). Retrospektive Analyse der simultan zur 2D-Präparatradiographie durchgeführten Präparatetomosynthese; ein radiologischer Resektionsrand < 5mm wurde als positiver Rand bewertet, der histopathologische Resektionsrand < 2 mm diente als Referenz. Statistische Auswertung durch Gruppenvergleich hinsichtlich R1-Resektion und Ermittlung der diagnostischen Güte.

    Ergebnisse 105 Patientinnen (87 DCIS, 18 Mammakarzinome mit begleitendem DCIS), die mediane DCIS-Größe betrug 27 mm (2-100 mm), 31/105 (29,5 %) Frauen hatten final (einschließlich intraoperativer Nachresektion) eine R1-Resektion. Initial hatten n = 43 histopathologisch einen positiven Rand, davon war bei n = 23 die intraoperative Präparateradiographie positiv. Durch Präparattomosynthese wurde bei 36 der 43 Frauen mit initialer R1-Resektion ein radiologisch positiver Rand ermittelt. Bei 30 Frauen war die Tomosynthese falsch-positiv.

    Tab. 1

    Präparateradiographie (2D)

    Tomosynthese (3D)

    postoperatives Review (2D)

    %

    95 % CI

    %

    95 % CI

    %

    95 % CI

    Sensitivität

    53,5

    37,6-68,8

    83,7

    69,3-93,2

    83,7

    69,3-93,2

    Spezifität

    77,4

    65,0-87,1

    48,4

    35,5-61,4

    43,6

    31,0-56,7

    Positiver Vorhersagewert

    62,2

    48,9-73,8

    52,9

    46,1-59,7

    50,7

    44,3-57,0

    Negativer Vorhersagewert

    70,6

    62,9-77,3

    81,1

    67,5-90,0

    79,4

    64,9-88,9

    Genauigkeit

    67,6

    57,8-76,4

    62,9

    52,9-72,1

    60,0

    50,0-69,4

    Zusammenfassung Durch postoperatives Review der 2D Präparateradiographie sowie durch Präparatetomosynthese Verbesserung der Sensitivität, allerdings zu Lasten der Spezifitätt. Dabei ist das Risiko von Zweitoperationen gegen ein ungünstiges kosmetisches Ergebnis auf Grund unnötiger intraoperativer Nachresektionen abzuwägen.


    #

    Interessenkonflikt

    Es bestehen keine Interessenkonflikte.

    Publication History

    Article published online:
    01 June 2021

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