Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2021; 18(02): e25
DOI: 10.1055/s-0041-1730199
Abstracts
Senologie

Einflussfaktor Schnittführung auf die Komplikationsrate in der rekonstruktiven Mammachirurgie - Datenauswertung der PRO-Bra- und PRO-Pocket-Studie

S Paepke
1   Klinik und PoliKlinik für Frauenheilkunde rechts der Isar, TU München, München, Deutschland
,
F Heinemann
1   Klinik und PoliKlinik für Frauenheilkunde rechts der Isar, TU München, München, Deutschland
,
G Schmidt
1   Klinik und PoliKlinik für Frauenheilkunde rechts der Isar, TU München, München, Deutschland
,
M Kiechle
1   Klinik und PoliKlinik für Frauenheilkunde rechts der Isar, TU München, München, Deutschland
,
E Klein
1   Klinik und PoliKlinik für Frauenheilkunde rechts der Isar, TU München, München, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Zielsetzung Schnittführungen haben in der rekonstruktiven Brustchirurgie einen signifikanten Einfluss auf die Komplikationsrate. IMF-Inzisionen weisen die niedrigste Komplikationsrate auf. Diese Zusammenhänge wurden in der Gegenüberstellung der Komplikationsraten bei sub- und präpektoraler Implantateinlage überprüft.

    Materialien und Methoden 424 Patientinnen aus den multizentrischen prospektiven PRO-Bra- und PRO-Pocket Studien zur Anwendung titanisierter Netze in der rekonstruktiven Mammachirurgie wurden hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Schnittführung und Komplikationsrate ausgewertet. Gegenübergestellt wurde die IMF-Inzision allen anderen Inzisionstechniken.

    Ergebnisse

    Table 1

    Schnittführungen und Art der Komplikationsraten

    Art der Komplikation (AE)

    PRO-BRA anderer Schnitt (subpektorale Implantatlage)

    PRO-Pocket anderer Schnitt (präpektorale Implantatlage)

    PRO-BRA inframammärer Schnitt (subpektorale Implantatlage)

    PRO-Pocket inframammärer Schnitt (präpektorale Implantatlage)

    anderes oder geplante OP

    46 % (58/126)

    12 % (11/92)

    33.8 % (48/142)

    10.9 % (7/64)

    Dysästhesie

    0

    0

    0.7 % (1/142)

    1.6 % (1/64)

    Hämatom/Nachblutung

    4.8 % (6/126)

    5.4 % (5/92)

    11.3 % (16/142)

    10.9 % (7/64)

    Implantatdislokation

    0.8 % (1/126)

    0

    0.7 % (1/142)

    0

    Infektion

    10.3 % (13/126)

    6.5 % (6/92)

    7.7 % (11/142)

    4.7 % (3/64)

    Kapselfibrose

    15.9 % (20/126)

    3.3 % (3/92)

    17.6 % (25/142)

    4.7 % (3/64)

    Serom

    11.1 % (14/126)

    14.1 % (13/92)

    11.3 % (16/142)

    4.7 % (3/64)

    Wundkomplikationen

    26.2 % (33/126)

    13 % (12/92)

    4.9 % (7/142)

    0

    Zusammenfassung Bei der präpektoralen Implantateinlage über eine IMF-Inzision finden sich niedrigere Raten an Infektionen und signfikant geringere Rate an Seromen und Wundkomplikationen; wobei die Rate an Nachblutungen/Hämatomen höher ist als bei den anderen Schnittführungen. Die IMF-Schnittführung weist bei der NSM mit präpektoraler Implantateinlage mit TiLOOP®Pocket Bedeckung die geringste Komplikationsrate auf.


    #

    Interessenkonflikt

    Stefan Paepke: Beratungstätigkeit, Reisekosten, Unterstützung wiss. Veranstaltungen Grünenthal Sysmex Endomag, Cambridge KCI/3M pfm medical ag Becton&Dickinson/Bard Neodynamics, Schweden Invitrocue, EuropeGmBH NovusScientific, Schweden Triconmed Roche Marion Kiechle: Beraterätigkeiten, Reisekostenunterstützung, Fortbildungsveranstaltungsunterstützung.

    Publication History

    Article published online:
    01 June 2021

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