Z Gastroenterol 2021; 59(08): e160
DOI: 10.1055/s-0041-1733492
Chirurgie des oberen Gastrointestinaltrakts
Dienstag, 14. September 2021, 12:00-13:20 Uhr, After-Work-Stream: Kanal 1
Metabolische Chirurgie

Korrelation der Veränderung laborchemischer Parameter in Abhängigkeit der Geschwindigkeit der postoperativen Gewichtsreduktion bei Sleeve-Gastrektomien

JR Andresen
1   Medizinische Fakultät der Sigmund-Freud-Privatuniversität, Wien, Österreich
,
S Krause
2   Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Heide, Deutschland
,
E Schlöricke
2   Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie, Westküstenklinikum Heide, Akademisches Lehrkrankenhaus der Universitäten Kiel, Lübeck und Hamburg, Heide, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Ziel Ziel dieser Studie war es die postop. Folgen auf mögliche Veränderungen von Laborparametern in Abhängigkeit der Geschw. der Gewichtsreduktion bei Sleeve-Gastrektomien zu untersuchen.

    Material und Methoden Retrospektiv wurden 73 Pat. (32 w, 41 m; mittleres Alter 46 {21-67} Jahre), die mittels Sleeve-Gastrektomie behandelt wurden, in die Studie inkludiert. Präop., 3, 6, 8 und 12 Monate postop. wurden folgende Daten erhoben: BMI, Gewichtsverlauf, Vit. D, Folsäure, Vit. B12, Hb, Ferritin, Fe, Ca, PTH und AP. Ein präop. vorhandener Vit. D Mangel bei 54 von 73 (74 %) Pat. wurde unmittelbar mit 2000 IE Vit. D/Tag substituiert.

    Ergebnisse Bei allen Pat. konnte die OP ohne Majorkomplikationen durchgeführt werden. Präop. betrug der ∅ BMI 52,7 (36,1 - 76,2) kg/m2 bei einem Gewicht von 161,5 (100,2 - 253,8) kg. Bis zum 6ten postop. Monat kam es zu einer signifikanten (p < 0,001) BMI Reduktion von ∅11,2 (-2,9 - 22,6) kg/m2 (19,3 %) bei einer Gewichtsreduktion von 32,7 (2,1 - 67,7) kg (20,2 %). Vom 6ten bis zum 12ten postop. Monat kam es zu einer signifikanten (p < 0,05) BMI Reduktion von ∅ 4,5 (-4,9 - 8,9) kg/m2 (10,6 %) bei einer Gewichtsreduktion von 14,1 (-9,7 - 32,8) kg (10,9 %). Das Ausmaß der BMI Reduktion zwischen den beiden Beobachtungszeiträumen war signifikant different (p < 0,05). Postop. Mangelerscheinungen bis zum 6ten Monat fanden sich wie folgt: 33,9 % Vit. D, 9,7 % Folsäure, 10,1 % Vit. B12, 12,3 % Hb, 8,6 % Ferritin, 26,5 % Fe und 32,8 % Ca. Bei 15,8 % der Pat. war das PTH und bei 8,5 % die AP erhöht. Postop. Mangelerscheinungen nach 6 bis 12 Monaten fanden sich wie folgt: 17,9 % Vit. D, 7,9 % Folsäure, 10,3 % Vit. B12, 20,5 % Hb, 12,4 % Ferritin, 16,6 % Fe und 20,1 % Ca. Bei 7,3 % der Pat. war das PTH und bei 5,9 % die AP erhöht. Eine Korrelation zwischen Ausmaß der BMI Reduktion und Ausmaß der Mangelerscheinung wurden bei Vit. D, Ca, Fe und PTH mit Verbesserung bei geringerer Geschw. der Gewichtsabnahme beobachtet.

    Schlussfolgerung Die Sleeve-Gastrektomie führt zu einer signifikanten Gewichtsreduktion, wobei sich häufig eine katabole Stoffwechsellage mit Mangelerscheinungen entwickelt. Eine Reduktion der Geschw. der Gewichtsabnahme scheint dem Ausmaß des Mangels an Mineralien und Vit. entgegenzuwirken.


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    Publication History

    Article published online:
    07 September 2021

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