Z Gastroenterol 2021; 59(08): e252-e253
DOI: 10.1055/s-0041-1733732
HCC und CCC
Freitag, 17. September 2021, 15:00-16:20 Uhr, Saal 4
Gastroenterologische Onkologie

Effektivität der sequentiellen systemischen Therapie bei Patienten mit einem fortgeschrittenen HCC - Erfahrungen aus dem klinischen Alltag

K Shmanko
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
,
V Klapp
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
,
EM Schleicher
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
,
C Czauderna
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
,
JU Marquardt
2   Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
,
R Klöckner
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
,
A Mähringer-Kunz
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
,
L Müller
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
,
J Mittler
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
,
MA Wörns
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
,
F Förster
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
,
PR Galle
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
,
A Weinmann
1   Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, Mainz, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung In den letzten Jahren wurden neben einem Multityrosinkinase-Inhibitor (TKI) Sorafenib mehrere neue Systemtherapieoptionen für die Behandlung der Patienten mit einem fortgeschrittenen hepatozellulären Karzinom (HCC) zugelassen.

    Ziel In der klinischen Routine werden die Systemtherapien bei klinischer Eignung sequentiell eingesetzt. Die Datenlage bezüglich der optimalen Reihenfolge und der Effektivität der Sequenztherapie ist unzureichend. Mit dieser Arbeit soll ermittelt werden, ob sequentielle Therapien mit einem besseren Outcome assoziiert sowie welche Gründe zu einem Therapieabbruch in der Erstlinie führen.

    Methodik Mit Hilfe einer unizentrischen Datenbank wurden von 2011 bis 2020 N=1308 Patienten (Pat) mit einer HCC-Diagnose identifiziert. Davon wurden 228 Pat systemisch therapiert und 63 Pat hatten mehr als eine Systemtherapie.

    Ergebnisse Von 1308 Pat wurden 228 Pat mit einer Systemtherapie behandelt, davon 63 (27,6 %) mit mehr als einer Linie. Anzahl der eingesetzten Linien variierte von zwei bis maximal fünf Therapielinien (2 (n = 35), 3 (n = 15), 4 (n = 10), 5 (n = 3)). Die am häufigsten eingesetzten Erstlinientherapien und deren mittlere Therapiedauer waren Sorafenib (n = 38; 207 Tage) und Lenvatinib (n = 17; 152 Tage), als Vertreter der TKI-Substanzgruppe. Die Immuncheckpoint-Inhibitoren (CPI), wie Atezolizumab/Bevacizumab (n = 1; 105 Tage), Nivolumab (n = 2; 70 Tage), Pembrolizumab (n = 1; 106 Tage), wurden seltener in der Erstlinie eingesetzt, was auf die kürzlich erfolgte EU-Zulassung für Atezolizumab/Bevacizumab und Anwendung von Nivolumab und Pembrolizumab im Rahmen der Studien zurückzuführen ist.

    Das mediane Gesamtüberleben betrug ab dem Beginn der Erstlinientherapie kumulativ 17 Monate. Das mediane Gesamtüberleben für die zwei häufigsten Substanzen in der Erstlinie lag bei 17 Monaten für Sorafenib und 14,5 Monaten für Lenvatinib.

    Der häufigste Grund für einen Therapieabbruch in der Erstlinie war Progress (n = 39), Unverträglichkeit (n = 10), Leberfunktionsverschlechterung (n = 2), Allgemeinzustandsverschlechterung (4) und andere (8).

    Schlussfolgerung Die neuen Alternativen ermöglichen eine sequentielle Therapie bei einem fortgeschrittenen HCC nach einem erforderlichen Abbruch der Erstlinientherapie und sind mit einer Verlängerung des Gesamtüberlebens assoziiert.


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    Publication History

    Article published online:
    07 September 2021

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