Z Gastroenterol 2021; 59(08): e257-e258
DOI: 10.1055/s-0041-1733743
Onkologie: Varia
Donnerstag, 16. September 2021, 10:30-11:26 Uhr, Saal 5
Gastroenterologische Onkologie

Die Größe extrazellulärer Vesikel im Serum ist von prognostischer Bedeutung für das Überleben von Patienten nach TACE bei primären und sekundären hepatischen Malignomen

D Schöler
Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Deutschland
,
M Castoldi
Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Deutschland
,
MS Joerdens
Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Deutschland
,
V Keitel
Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Deutschland
,
T Luedde
Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Deutschland
,
C Roderburg
Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Deutschland
,
S Loosen
Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie, Düsseldorf, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Während chirurgische Resektionen die kurative Standardtherapie beim Leberkarzinom darstellen, wird die TACE als Standardtherapie beim intermediären HCC und bei Lebermetastasen eingesetzt. Über die Bedeutung von extrazellulären Vesikeln bei primären und sekundären hepatischen Malignomen ist bislang wenig bekannt.

    Ziel Im Rahmen dieser Studie werden Daten zur Konzentration und Größe von extrazellulären Vesikeln im Serum von Patienten mit hepatischen Malignomen (HCC: n = 37, Lebermetastasen: n = 9) vorgestellt, die eine TACE erhalten haben. Es wurde untersucht, ob extrazelluläre Vesikel potentielle Biomarker bei Patienten mit hepatischen Malignomen sind.

    Methode Die Messung der Vesikelgröße und -konzentration erfolgte mittels Nanoparticle Tracking Analysis (NTA) aus Patientenseren vor und nach TACE. Bei der NTA werden Patientenseren standardisiert verdünnt und Vesikelgröße/-konzentration/-verteilung mithilfe einer Videokamera detektiert.

    Ergebnisse Die Größe extrazellulärer Vesikel, gemessen vor TACE, ist von prognostischer Bedeutung im Hinblick auf das Gesamtüberleben bei Patienten nach TACE. Bei einer Vesikelgröße (X50) im oberen Quartil ist das Gesamtüberleben signifikant reduziert. Das mediane Gesamtüberleben bei Patienten im oberen Quartil lag bei nur 314 Tagen, verglichen mit 799 Tagen bei Patienten mit einer Vesikelgröße im ersten bis dritten Quartil (p = 0.007). Auch in der Cox-Regressionsanalyse zeigte sich die Vesikelgröße als signifikanter prognostischer Marker für das Gesamtüberleben [HR 1.089, 95 %-KI: 1,021-1,162, p = 0.010]. Im Hinblick auf die unmittelbare Tumorresponse nach TACE unterscheidet sich die Konzentration und Größe extrazellulärer Vesikel hingegen nicht.

    Zusammenfassung Die Vesikelgröße ist von prognostischer Bedeutung für das Gesamtüberleben bei Patienten mit primären und sekundären hepatischen Malignomen, die eine TACE erhalten haben. Weitere Studien zur funktionellen Relevanz, z.B. Untersuchung vesikulärer miRNA und zirkulärer RNA sind geplant.


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    Publication History

    Article published online:
    07 September 2021

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