Z Gastroenterol 2021; 59(08): e268
DOI: 10.1055/s-0041-1733770
Endoskopie: Technik, die hilft
Freitag, 17. September 2021, 10:30-11:50 Uhr, Saal 4
Dünndarm, Dickdarm und Proktologie

Erfolgreiche primäre endoskopische Unterdrucktherapie bei spontan-perforierten Duodenaldivertikeln

D Wichmann
Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
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D Stüker
Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
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U Schweizer
Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
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M Quante
Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
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A Königsrainer
Universitätsklinik Tübingen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Tübingen, Deutschland
› Author Affiliations
 
 

    Einleitung Duodenaldivertikel treten bei bis zu 30 % aller Patienten auf und stellen einen Zufallsbefund ohne pathologischen Inhalt in der Gastroskopie dar. Eine spontane Divertikelperforation duodenal ist ein sehr seltenes Ereignis, welches in den meisten Fällen chirurgisch therapiert wird.

    Ziele Die endoskopische Unterdrucktherapie (EUDT) als noch junges Therapieverfahren intestinaler Leckagen kann eine Therapie-Option für dieses Krankheitsbild darstellen.

    Methodik Fallvorstellung von zwei Patienten mit spontan perforierten Duodenaldivertikeln, die mittels EUDT erfolgreich therapiert werden konnten.:Retrospektive Analyse des Krankenhausverlaufs von zwei Patienten mit spontan perforierten Duodenaldivertikeln, anhand von laborchemischen, bildmorphologischen und endoskopischen Befunden.

    Ergebnis Beide Patienten konnten nach einer KH-Dauer von 20 Tagen und einer Therapie-Dauer der EUDT von 14 bzw. 15 Tagen in die häusliche Versorgung entlassen werden. Eine Operation war in keinem der beiden Fälle notwendig. Ein Follow-up mittels telefonischem Interview erfolgte 6 Monate nach Krankenhaus-Entlassung, in dem die Patienten über Wohlbefinden berichteten.

    Schlussfolgerung Die spontane duodenale Divertikelperforation ist eine seltene KH-Entität, die mit einer hohen Morbiditätsrate einhergeht. Bei einer Perforation in Pars II duodeni mit retroperitonealem Abszess kann eine primäre EUDT erfolgen. Engmaschige klinische und bildgebende Diagnostik sollte für die Überwachung des Therapie-Konzeptes gewährleistet werden.


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    Publication History

    Article published online:
    07 September 2021

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