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DOI: 10.1055/s-0041-1734039
Qualitätserfassung von Surveillance-Koloskopie 10 Jahre nach Polypektomie im Berliner Vorsorge-Koloskopie-Projekt (BECOP)
Einleitung Kolorektale Adenome gelten als Vorläufer des kolorektalen Karzinoms, sind Hauptziel der Screening-Koloskopie und maßgeblich für die Dauer des Intervalls zur Surveillance/oder erneuten Screeningkoloskopie. Eine korrekte Terminierung und Inanspruchnahme dieser erneuten Koloskopien ist von großer ökonomischer und epidemiologischer Relevanz.
Ziele Erhebung der Langzeitdaten der Studienteilnehmer im Berliner Vorsorge-Koloskopie-Projekt (BECOP, Berliner Koloskopie-Studien 2007-2009).
Methodik Erneute Befragung der 12134 teilnehmenden Patienten der Studie zur Qualitätserfassung der Vorsorge-Koloskopie in Berlin 2007-2009 und der entsprechenden endoskopierenden Ärzte. Inhalt der Befragung und Befunderhebung waren neben den Zeitpunkten der Index- und Follow-up-Koloskopie auch die histopathologischen Befunde, sowie Patienten-bezogene Faktoren.
Ergebnis Von den 11814 Patientinnen und Patienten mit verfügbaren Daten waren Informationen von 5461 Patienten (46,2 %) zu erhalten und es war bei 3977 von ihnen (33,6 %) mindestens eine Follow-up-Koloskopie dokumentiert, diese erfolgte durchschnittlich 5,6 Jahre (SD ± 3,15) nach der Indexkoloskopie. Das Intervall zwischen den Koloskopien betrug a) in der Gruppe der Patientinnen und Patienten initial ohne Adenome (n= 2260/8804 mit F-up) 7,0 Jahre (SD ± 2,9), b) in der Low-Risk-Gruppe mit 1-2 Adenomen, < 1cm, max. LGIN (n= 934/1806) 4,1 Jahre (SD ± 2,3), c) in der High-Risk-Gruppe A mit 3-10 Adenomen/>1cm, villös (n= 461/808) 3,4 Jahre (SD ± 2,2) und d) in der High-Risk-Gruppe B von HGIN Adenomen (n= 42/63) 1,6 Jahre (SD ± 2,1).
In der ersten Follow-up-Koloskopie wurden in 23 Fällen kolorektale Karzinome gefunden (Intervallkarzinomrate 0.57 %). Routinemäßigen Kontroll-Koloskopien ohne Beschwerden (n = 1553) erfolgten in 40,6 % aufgrund der initialen Empfehlungen; 30 % wurden durch ihren Hausarzt erinnert und 5 % haben eine schriftliche Aufforderung der betreuenden gastroenterologischen Praxis erhalten.
Schlussfolgerungen Die erhobenen Surveillance-Intervalle und das Intervall einer erneuten Screeningkoloskopie geben Hinweise auf eine mögliche Fehlverteilung. Eine zielgerichtete Umverteilung der Kontroll-Koloskopien könnte dazu beitragen, den präventiven Nutzen der Koloskopie unter Berücksichtigung ökonomischer Aspekte zu maximieren.
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Publication History
Article published online:
07 September 2021
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