Z Gastroenterol 2021; 59(08): e307-e308
DOI: 10.1055/s-0041-1734135
COVID
Mittwoch, 15. September 2021, 12:00-13:28 Uhr, After-Work-Stream: Kanal 2
Klinische Praxis und Versorgungsforschung

Die Gastroenterologie in der ersten und zweiten Corona-Welle - zwei Umfragen der Arbeitsgemeinschaft Leitender Gastroenterologischer Krankenhausärzte (ALGK)

T Frieling
1   HELIOS Klinikum Krefeld, Medizinische Klinik II, Krefeld, Deutschland
,
A Behrens
2   Evangelische Elisabeth Klinik Krankenhausbetriebs gGmbH, Abteilung für Gastroenterologie, Berlin, Deutschland
,
J Labenz
3   Diakonie Klinikum GmbH, Innere Medizin, Siegen, Deutschland
,
L Leifeld
4   St. Bernward Krankenhaus GmbH, Medizinische Klinik III, Hildesheim, Deutschland
,
A Madisch
5   KRH Klinikum Siloah, Hannover, Deutschland
,
D Schilling
6   Diakonissenkrankenhaus Mannheim, Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie, Mannheim, Deutschland
,
B Terjung
7   GFO Kliniken Bonn Betriebsstätte St. Josef-Hospital Bonn-Beuel, Innere Medizin und Gastroenterologie, Bonn, Deutschland
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    Hintergrund Die Arbeitsgemeinschaft Leitender Gastroenterologischer Krankenhausärzte (ALGK) repräsentiert mehr als 70 % der gastroenterologischen Chefärzte nicht-universitärer Krankenhäuser in Deutschland.

    Methode Die ALGK führte in den Jahren 2020 während der ersten und 2021 während der zweiten Corona-Welle eine Umfrage ihrer Mitglieder durch. Hierbei wurden 369 Mitglieder mit gültiger email Adresse angeschrieben.

    Ergebnisse Die Rücklaufquoten betrugen 26 % bzw. 32 %. 58 % der Antworten repräsentierten Grund- und Regelversorger, 36 % Schwerpunktversorger, 6 % Maximalversorger, 43 % kommunale Krankenhäuser, 38 % konfessionelle Träger und 18 % private Träger. 87 % der befragten Abteilungen/Kliniken gaben eine Absage der stationären Versorgung überwiegend und unverändert durch den Patienten (87 %/85 %) an. In der zweiten Umfrage waren die durch den Arzt abgesagten Untersuchungen (58 % vs. 84 %), die Angabe rückläufiger Notfälle (16 % vs. 29 %), die Verschiebung der elektiven Diagnostik bzw. Therapie (85 % vs. 99 %) und der Rückgang geplanter stationärer (65 vs. 91 %) bzw. ambulanter Behandlungen (15 % vs. 84 %) deutlich geringer als bei der ersten Umfrage. Im Mittel war in den Kliniken/Abteilungen ein Rückgang der diagnostischen Endoskopien von 337/Monat auf 151/Monat (55 %), der therapeutischen von 174/Monat auf 84/Monat (52 %) und der Vorsorgekoloskopien von 56/Monat auf 7/Monat (87,5 %) zu verzeichnen. Der Vergleich zwischen den Krankenhausträgern ergab eine häufigere Angabe von quarantänepflichtigen Mitarbeitern, von sehr starker bzw. starker psychischer Belastung, von Angst vor Corona-Infektionen und die Vermutung einer zunehmenden Ambulantisierung der Gastroenterologie bei privaten Trägern. Die Impfbereitschaft war trägerunabhängig bei den Ärzten/Endoskopiepersonal mit insgesamt 92 %/89 % sehr hoch. Ebenfalls trägerunabhängig befürchteten 38 % der Befragten, dass ihr Haus aufgrund der Corona-Krise existenzgefährdet sei.

    Schlussfolgerung Die beiden ALGL Umfragen geben ein repräsentatives Bild über die Situation der nicht-universitären gastroenterologischen Kliniken/Abteilungen während der Corona-Krise und im Zeitverlauf in Deutschland.


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    Publication History

    Article published online:
    07 September 2021

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