Z Gastroenterol 2021; 59(08): e333
DOI: 10.1055/s-0041-1734245
POSTER
Endoskopie

Neue Risikostratifizierung nach kolorektaler Polypektomie reduziert die Bürde an Nachsorekoloskopien ohne die Mortalität zu erhöhen

E Waldmann
1   Abt. für Gastroenterologie und Hepatologie, KIM III, MUW, Wien, Austria
2   Arbeitsgruppe Qualitätssicherung, Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
,
A Kammerlander
3   Abt. für Kardiologie, KIM II, MUW, Wien, Austria
,
I Gessl
2   Arbeitsgruppe Qualitätssicherung, Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
,
D Penz
2   Arbeitsgruppe Qualitätssicherung, Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
,
B Majcher
2   Arbeitsgruppe Qualitätssicherung, Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
,
A Hinterberger
2   Arbeitsgruppe Qualitätssicherung, Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
,
M Trauner
2   Arbeitsgruppe Qualitätssicherung, Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
1   Abt. für Gastroenterologie und Hepatologie, KIM III, MUW, Wien, Austria
,
M Ferlitsch
2   Arbeitsgruppe Qualitätssicherung, Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie, Wien, Austria
1   Abt. für Gastroenterologie und Hepatologie, KIM III, MUW, Wien, Austria
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund Das 2020 publizierte Leitlinien-Update zur Post-Polypektomie Nachsorge der Europäischen Gesellschaft für Gastrointestinale Endoskopie (ESGE) definierte eine restriktivere Gruppe an Patienten, die einer Nachsorgekoloskopie nach 3 Jahren zugewiesen werden sollen.

    Ziel Ziel dieser Studie war eine Validierung der neuen Nachsorge-Empfehlungen

    Methoden Basierend auf einem nationalen Qualitätssicherung Programm verglichen wir Assoziation der Risikogruppen nach Definition der 2020 Leitlinie mit jener der 2013 Leitlinie in Hinblick auf Darmkrebs-assoziierte Mortalität und die allgemeine Sterblichkeit.

    Ergebnisse Es wurde 265,608 Vorsorgekoloskopie analysiert. Das Durchschnittsalter der Patienten lag bei 61,1 Jahren (SD ±9.0), und 50,6 % waren Frauen. In einem Beobachtungszeitraum von 59,3 Monaten wurden 7.723 Todesfälle beobachtet, 170 davon waren Darmkrebs assoziiert. 62,4 % der Vorsorgekoloskopien waren negativ, 4,9 % der Patienten wurden anhand der 2020 Leitlinie der Hochrisikogruppe, die einer Nachsorgekoloskopie nach 3 Jahren bedarf, zugeordnet, im Vergleich zu 10,4 % anhand der 2013 Leitlinie. Das entspricht einer relativen Reduktion von 47 %. Die Definition der Hochrisikogruppe anhand der 2020 Leitlinie war deutlich stärker mit der Mortalität an Darmkrebs assoziiert als die der 2013 Leitlinie (HR 2.56, 95 %CI 1.62-4.03, vs. HR 1.73, 95 %CI 1.13-2.62), die der Niedrigrisikogruppe war etwas niedriger (HR 1.17, 95 % CI 0.83-1.63 vs.1.25, 95 % CI 0.88-1.76).

    Fazit Die Risikostratifizierung der 2020 Post-Polypektomie Leitlinie der ESGE reduziert die Anzahl der Nachsorgekoloskopien um 47 % während die Effektivität der Nachsorge auf die Prävention der Darmkrebs-assoziierten Mortalität erhalten bleibt.


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    Publication History

    Article published online:
    01 September 2021

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