Z Gastroenterol 2021; 59(08): e333-e334
DOI: 10.1055/s-0041-1734246
POSTER
Endoskopie

Flexible endoskopische Therapie des Zenker Divertikels

H Epping
1   Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern/Interne IV Gastroenterologie, 4040 Linz, Austria
,
G Spaun
2   Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern/Endoskopiezentrum, 4040 Linz, Austria
,
A Ziachehabi
3   Kepler Universitätsklinikum/Innere Medizin mit Schwerpunkt Gastroenterologie/Hepatologie, 4040 Linz, Austria
,
F Wewalka
2   Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern/Endoskopiezentrum, 4040 Linz, Austria
,
A Maieron
1   Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern/Interne IV Gastroenterologie, 4040 Linz, Austria
,
W Schimetta
4   Johannes Kepler Universität, 4040 Linz, Austria.
,
R Schöfl
1   Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern/Interne IV Gastroenterologie, 4040 Linz, Austria
› Author Affiliations
 
 

    Hintergrund und Ziele Das Zenker-Divertikel betrifft mit einem Erkrankungsgipfel in der 7. und 8. Lebensdekade vor allem ältere Patienten mit einem erhöhten Operations- und Narkoserisiko. Die flexible endoskopische Divertikulotomie stellt eine schonende und breit anwendbare Behandlungsmethode dar. In dieser Studie wurde die Effektivität und Sicherheit dieses Verfahrens untersucht.

    Methodik Die retrospektive Studie umfasst alle endoskopisch-flexiblen Divertikulotomien, die im Zeitraum von 01.01.2010 bis 31.12.2019 durchgeführt wurden. Dabei wurden Endoskopiebefunde, Arztbriefe, Operationsprotokolle sowie und Pflegedokumentationen ausgewertet und mit dem Exakte Test nach Fisher statistisch verglichen.

    Ergebnisse Insgesamt wurden 78 flexible Divertikulotomien erfasst. 53 (68 %) wurden an männlichen und 25 (32 %) an weiblichen Patienten vorgenommen. Das durchschnittliche Alter zum Interventionszeitpunkt betrug 71 ± 12 Jahre. Die Patienten präsentierten sich großteils mit Dysphagie (82,2 %) und Regurgitation (45,2 %). Präinterventionell betrug die Divertikelgröße durchschnittlich 3,1 ± 1,4 cm. Ein primärer Eingriffserfolg konnte bei 94 % der Eingriffe erzielt werden. Es kam zu keinen letalen und lediglich bei zwei (2,6 %) Eingriffen zu schweren intensiv-pflichtigen Komplikationen. Bei 10 (12,8 %) weiteren Eingriffen kam es zu leichten Komplikationen. Im Median betrug die Hospitalisationsdauer 4 Tage.Im Follow-Up konnten 52 Patienten beurteilt werden. Hiervon entwickelten 11 (22 %) ein Rezidiv und wurden zum Teil erneut behandelt. Letztendlich konnte nach Ausschöpfung der interventionellen Möglichkeiten lediglich 4 Patienten (7,7 %) nicht zufriedenstellend geholfen werden. Der primäre Eingriffserfolg, die Minor-Komplikationsrate sowie die Rezidivrate zeigten eine signifikant positive Entwicklung im zeitlichen Verlauf dieser Studie. Daraus lässt sich auf eine relativ flache Lernkurve schließen.

    Schlussfolgerung Die flexible Divertikulotomie gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Behandlung des Zenker-Divertikels. Sie stellt eine sichere und effektive Behandlungsoption dar. Um den Eingriffserfolg in Zukunft besser quantifizieren zu können, ist die Anwendung validierter Scores wie des Dysphagiescores zu empfehlen. Des Weiteren könnte eine Validierung weiterer klinischer Scores für Zenker-Divertikel, wie des bei Achalasie verwendeten Eckardt-Scores, nützlich sein.


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    Publication History

    Article published online:
    01 September 2021

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