Z Gastroenterol 2021; 59(08): e338
DOI: 10.1055/s-0041-1734258
POSTER
Gastroenterologie

Retrospektive Analyse der fäkalen Mikrobiotatransfers bei Clostridium-difficile-Infektion und Colitis ulcerosa am Ordensklinikum Linz

P Hoyer
Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern, Linz, Austria
,
R Schöfl
Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern, Linz, Austria
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    Hintergrund Sowohl bei einer Clostridium-difficile-Infektion (CDI) als auch bei Colitis ulcerosa (CU) stoßen behandelnde ÄrztInnen mitunter auf das Problem, dass die Erkrankungen nicht mehr ausreichend auf die konventionellen Therapien ansprechen. Eine Gemeinsamkeit der beiden Erkrankungen besteht im gestörten intestinalen Mikrobiom der PatientInnen. An dieser Stelle soll der fäkale Mikrobiotatransfer ansetzen. Dieser stellt nun schon seit vielen Jahren eine wirksame und sichere Therapieoption zur Behandlung einer rezidivierenden CDI dar, doch auch zur Remissionsinduktion bei CU findet der FMT zunehmend Anwendung und ist Bestandteil aktueller Forschung. Mit der Studie soll geprüft werden, wie erfolgreich diese Behandlungsoption im internationalen Vergleich ist. Hierzu werden 19 PatientInnen im Hinblick auf Outcome und Komplikationen untersucht.

    Methodik Diese retrospektive Studie umfasst alle 19 PatientInnen, die zwischen dem 17.12.2012 und dem 30.11.2020 mittels FMT wegen einer CDI oder CU behandelt wurden. Es wurden Entlassungsbriefe, Endoskopieprotokolle sowie Anamneseblätter analysiert und ausgewertet. Mit diesen Daten wurde anschließend eine deskriptive Statistik erstellt.

    Ergebnisse Von den 19 StudienteilnehmerInnen wurden 17 wegen einer CDI behandelt, 2 wegen einer CU. Letztere wurden aufgrund der geringen Fallzahl als Fallbericht getrennt präsentiert. Unter 17 PatientInnen waren 9 (52,9 %) Männer und 8 (47,1 %) Frauen. Die Männer waren im Durchschnitt 51,4 (SD 21,7), die Frauen 54,4 (SD 21,7) Jahre alt. 6 (35,3 %) Personen hatten eine CU als Begleiterkrankung. Bei allen PatientInnen wurde der FMT per Koloskopie durchgeführt, wobei durchschnittlich 459 ml (SD 109) Stuhl eingebracht wurden. Alle Eingriffe sowie postinterventionelle Verläufe waren komplikationslos. In der Nachbeobachtungszeit von einem Monat konnte in 100 % der Fälle eine Rezidivfreiheit festgestellt werden.

    Schlussfolgerung Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass der FMT eine wirksame und sichere Therapie zur Behandlung einer CDI darstellt.


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    Publication History

    Article published online:
    01 September 2021

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