74 Untersuchungen zur Wirksamkeit und Sicherheit flüssigkeitsgefüllter Magenballons in der Adipositasbehandlung

Einleitung

Der flüssigkeitsgefüllte Magenballon stellt eine seit Jahren angebotene, etablierte endoskopische Alternative zur Adipositasbehandlung dar. Vergleichende Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit außerhalb klinischer Studien sind kaum vorhanden.

Ziele

Ziel dieser Studie war es, die Wirksamkeit und Sicherheit der beiden am häufigsten in Europa zur endoskopischen Gewichtsreduktion benutzten Ballonsysteme (Medsil, Obera) unter Alltagsbedingungen zu vergleichen.

Methodik

In dieser retrospektiven multizentrischen Beobachtungskohorte (05/2–06/21) wurden 150 Patienten (119 weiblich, 40,0±11,0 Jahre) eingeschlossen. 67/150 der Patienten erhielten einen Medsil-, 82/150 einen Orbera-Ballon. Primäre Wirksamkeitsnachweise waren der prozentuale Gesamtkörpergewichtsverlust (%TBWL) nach 6 Monaten. Die primären und sekundären Sicherheitsendpunkte waren die Raten der frühzeitigen Ballonentfernung, sowie periprozedurale Komplikationen.

Ergebnisse

Das Körpergewicht zu Beginn der Behandlung betrug 101,7±22,1 kg, der BMI betrug 35,2±6,5 kg/m². [Tab. 1] fast die prozentualen Gewichtsverläufe nach 6 Monaten zusammen. Die Rate der frühzeitigen Entfernung (Median 8 Wo) lag bei 11,3%; (Medsil, 13,4%; Orbera 9,8%; p=0,483)

Ballon-Typ	%TBWL gesamt	%TBWL< 5%	%TBWL 5–9%	%TBWL 10–15%	%TBWL> 15%
Medsil	13,3%±9,1%	21,2	19,5	25,0	40,4
Orbera	11,7%±8,2%	13,8	21,0	17,2	37,9

Schlussfolgerung

Beide Ballonsysteme zeigen ein vergleichbares Wirksamkeits- und Sicherheitsprofil. Die Raten der frühzeitigen Entfernung der beiden Ballonsysteme entsprechenden denen aus Zulassungsstudien bekannten Daten.

Publication History

Article published online:
24 September 2021