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DOI: 10.1055/s-0042-102442
Niereninsuffizienz: Erythropoetin auch bei Prä-Dialysepatienten sinnvoll
Publication History
Publication Date:
14 April 2016 (online)
Einleitung | Erythropoetin (EPO) ist eine bewährte Therapieoption bei Dialysepatienten, die Anämie und damit Bluttransfusionen vorbeugt und dadurch Leistungsfähigkeit und Lebensqualität verbessert. Ob der Einsatz auch bei Patienten mit präterminaler Niereninsuffizienz sinnvoll und empfehlenswert ist, ist noch unklar. Cochrane publizierte kürzlich zu diesem Thema die aktualisierte Version eines erstmal 2001 veröffentlichten Reviews.
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Studien | In das Review wurden 19 überwiegend ältere (vor 2000 erstellte) randomisierte oder quasi-randomisierte Studien eingeschlossen. Das Risiko für Bias war meist unklar. Insgesamt 993 Prä-Dialysepatienten erhielten entweder EPO oder Placebo.
Ergebnisse | Die EPO-Therapie verbesserte bei Prä-Dialysepatienten die Blutwerte. Für Hämoglobin lag die mittlere Differenz bei – 1,90 g / l (95 %-Konfidenzintervall [– 2,34 bis – 1,47]) und für Hämatokrit bei 9,85 % ([8,35–11,34]). Auch die Häufigkeit von Bluttransfusionen war unter EPO reduziert (relatives Risiko 0,32, [0,12–0,83]).
Einige Studien berichteten auch über eine Verbesserung der Lebensqualität unter der EPO-Therapie. Die Progression der Niereninsuffizienz und das Auftreten von Nebenwirkungen wurden durch die Medikation nicht beeinflusst.
EPO ist auch bei Patienten mit präterminaler Niereninsuffizienz eine wirksame Therapie der Anämie. Es verringert den Bedarf an Bluttransfusionen und verbessert sowohl Lebensqualität als auch körperliche Belastbarkeit. Die Datenlage zur Progression der Niereninsuffizienz und zu den Nebenwirkungen lässt zurzeit noch keine Schlussfolgerungen zu.
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