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DOI: 10.1055/s-0042-104805
Aus der Cochrane Library: Anämie bei Chemo: Intravenöse Eisenpräparate von Vorteil
Publication History
Publication Date:
28 April 2016 (online)
Einleitung | Bei Chemotherapie kommt es bei vielen Patienten zur Anämie, die mit Erythropoese stimulierenden Arzneimittel (ESA) behandelt wird. ESA sind mit einem erhöhten Thrombose- und Mortalitätsrisiko assoziiert. Daher werden sie mit Eisenpräparaten kombiniert, um die Dosis zu reduzieren. Cochrane-Autoren untersuchten nun Nutzen und Risiken von Eisenpräparaten als Zusatz zur ESA-Therapie.
Studien | In das Review wurden 8 randomisierte, kontrollierte Studien mit insgesamt 2087 Patienten eingeschlossen.
Ergebnisse | In Bezug auf die Blutbildung schnitt die zusätzliche Gabe von Eisen gegenüber alleinigem ESA besser ab: Das relative Risiko lag bei 1,17 (95 %-Konfidenzintervall [1,09–1,26]; p < 0,0001, hohe Qualität der Evidenz). Eine Subgruppen-Analyse zeigte, dass vor allem intravenös verabreichtes Eisen eine positive Wirkung hatte (RR1,20; [1,10–1,31]) und orale Eisenpräparate die Blutbildung nicht beeinflussten (RR 1,04; [0,87–1,24]).
Unter zusätzlicher Eisentherapie benötigten weniger Patienten Erythrozyten-Transfusionen (RR 0,74; [0,6–0,92]; p = 0,007, moderate Qualität der Evidenz). Auch auf die Hämoglobinspiegel hatte Eisen zusammen mit ESA im Vergleich zu ESA allein einen positiven Einfluss (mittlere Differenz 0,48; [0,10–0,86], p = 0,01, niedrige Qualität der Evidenz), hier schien vor allem die intravenöse Eisengabe von Vorteil.
Unerwünschte Wirkungen traten in beiden Gruppen gleich häufig auf. Auch das Thromboembolie-Risiko (Grad III–IV) war vergleichbar (RR 0,95; [0,54–1,65], moderate Qualität der Evidenz). Bei der Lebensqualität wurden ebenfalls keine Unterschiede gefunden.
Eisenpräparate als Zusatz zur ESA-Therapie sind gut verträglich und haben positive Effekte auf die Blutbildung, den Bedarf an Erythrozyten-Transfusionen und den Hämoglobinspiegel. Vor allen Dingen die intravenöse Eisengabe schien von Vorteil zu sein.
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