Diabetologie und Stoffwechsel 2022; 17(S 01): S36-S37
DOI: 10.1055/s-0042-1746308
Abstracts | DDG
02. Poster

Die Gestationsdiabetes Prävalenz steigt mit präkonzeptionellem Body Mass Index (BMI), eine retrospektive Analyse von 2037 Fällen

Authors

  • Josefine Königbauer

    1   Charité – Universitätsmedizin Berlin, Geburtsmedizin, Berlin, Germany
  • Elena Gröning

    2   Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Germany
  • Lars Hellmeyer

    2   Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe, Berlin, Germany
 
 

Hintergrund Heutzutage ist die Prävalenz von Übergewicht und Adipositas bei jungen Frauen deutlich erhöht. Für Schwangerschaft und Geburt ist dies ein bedeutsamer Risikofaktor. In den USA sind mehr als die Hälfte der Frauen zu Beginn ihrer Schwangerschaft übergewichtig mit einem BMI von mehr als 25,0. Übergewicht und übermäßige Gewichtszunahme hat Auswirkung auf die kindliche und mütterliche Gesundheit.

Methoden In einer retrospektiven Analyse im Rahmen ihrer Doktorarbeit hat Elena Gröning geburtshilfliche Akten von 2037 Frauen (2015-2018) in einen großen Berliner Perinatalzentrum mit Gestationsdiabetes Sprechstunde analysiert in Bezug auf Schwangerschaftsverlauf, sowie kindlichen und mütterlichen Daten. Der präkonzeptionelle BMI und die Gewichtszunahme wurde auf die IOM Guidelines von 2009 bezogen.

Ergebnisse Insgesamt waren ¼ aller Frauen mindestens übergewichtig mit einem BMI von 25,0 und mehr. Vor allem die Gruppe der übergewichtigen und der adipösen Mütter (BMI 25,0-29,9 bzw.>30.0) hatten zur Geburt in 64,5% bzw. 49,2% mehr Gewicht zugenommen, als laut IOM Guidelines empfohlen. Die Prävalenz eines Gestationsdiabetes war insgesamt in unserem Kollektiv bei 15,7%. Es zeigte sich ein linearer Zusammenhang der GDM Prävalenz mit dem präkonzeptionellen BMI (6,4%/ 12%/ 18,7%/ 31,5%).

Zusammenfassung Die mütterliche Gewichtszunahme wird in Deutschland trotz vorhandener Evidenz und Grundlagen nicht standardisiert dokumentiert. Besonders auffällig ist die Gewichtzunahme bei den Risikogruppen der übergewichtigen und adipösen Schwangeren. In unserer Untersuchung zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang mit dem Risikofaktor präkonzeptioneller BMI und GDM Prävalenz. Eine einheitliche Dokumentation des mütterlichen BMI und der angepassten Gewichtszunahme sollte erfolgen um frühzeitig zu intervenieren.


Interessenkonflikt

Die Autoren haben keine Interessenskonflikte.

Publication History

Article published online:
26 May 2022

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