Pneumologie 2022; 76(S 01): S86-S87
DOI: 10.1055/s-0042-1747890
Abstracts

Bettseitiger Lungenultraschall bei Covid-19 in der Klinik – Eine Registerstudie

Autoren

  • A Barner

    1   Abteilung für Nephrologie, Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland
  • H Markus

    2   Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland
  • B Kapfer

    2   Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland
  • J Osterwalder

    3   Polipraxis, Notfallmedizin und Ultraschalldiagnostik, St. Gallen, Schweiz
  • R Iakoubov

    4   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland
  • T Lahmer

    4   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland
  • M Treiber

    4   Klinik und Poliklinik für Innere Medizin II, Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland
  • S Wagenpfeil

    5   Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Medizinische Informatik (Imbei), Universität des Saarlandes, Campus Homburg, Deutschland
  • M Gebhard

    6   Rankweil, Österreich
  • K F Stock

    1   Abteilung für Nephrologie, Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München, Deutschland
 
 

Problemstellung Ziel dieses Lungen-Ultraschallregisters ist die prospektive Datenerfassung zur Lungenbeteiligung bei COVID-19. Grundlagen des länderübergreifenden, wissenschaftlichen Austauschs sind ein standardisiertes Lungenultraschall-Protokoll und die Dokumentation in Bildern bzw. Videos.

Patienten und Methoden Der Einschluss in das COVID-19-Lungenultraschallregister begann im April 2020. Bis Mai 2021 wurden konsekutiv 46 Patienten (m=31, w=15; 18-86 Jahre; mittleres Alter 55,0 ± 15,3 Jahre; BMI 27,6 ± 4,6 kg/m2), positiv auf SARS-CoV-2 getestet, anhand des DEGUM/ÖGUM/SGUM-konsentierten Lungenultraschallprotokolls bettseitig untersucht. Die Anzahl der sonomorphologischen Merkmale (fragmentierte Pleura, Konsolidierung, Aerobronchogramm und „B-Linien“) in den befallenen Lungenarealen wurden zu einem Lungenultraschall-Gesamtscore addiert (Pro Region: 0-4 Punkte, Insgesamt: 0-48 Punkte). Zudem erfolgte eine semiquantitative Erfassung von Pleuraergüssen. Eingesetzte Ultraschallgeräte mit Linearschallköpfen: GE VScan Extend (3,3-8.0 MHz), Samsung Hs50 (LA3-14AD), GE Logiq E9 (ML6-15). (Statistische Auswertung, SPSS, Version 28)

Ergebnis Im Untersuchungskollektiv konnten Merkmale in mindestens einer Region detektiert werden: „B-Linien“ (46/46), fragmentierte Pleura (45/46), Konsolidierung (32/46), Aerobronchogramm (13/46). Die Merkmale Konsolidierungen, fragmentierte Pleura und Aerobronchogramm traten häufiger in den posterioren Regionen auf, „B-Linien“ hingegen zeigten ein ubiquitäres Verteilungsmuster. Die Merkmale waren bilateral verteilt. Pleuraergüsse fanden sich bei lediglich 8 von 46 Patienten. Patienten auf der Intensivstation (n=10) zeigten im Mittel höhere Lungenultraschallscores als Patienten auf der Normalstation (n=36) (Mittelwert Intensivstation =30,0 ± 8,9, Mittelwert Normalstation =19,8 ± 7,1).

Schlussfolgerung In der Lungensonographie zeigte sich bei unserem Krankenhauskollektiv ein bilaterales, posterior betontes Verteilungsmuster der bekannten Läsionsmuster. Die unterschiedlichen Mittelwerte der Lungenultraschallscores auf Normal- und Intensivstation weisen auf einen Zusammenhang mit dem Schweregrad der Erkrankung hin.

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Abb. 1 Lungenultraschallprotokoll.
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Abb. 2 Verteilung der Merkmale.

Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
11. Mai 2022

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Abb. 1 Lungenultraschallprotokoll.
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Abb. 2 Verteilung der Merkmale.