Pneumologie 2007; 61(10): 625
DOI: 10.1055/s-2007-991934
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Asthma bronchiale - Giemende Kinder: Welche werden chronische Asthmatiker?

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Publication Date:
08 October 2007 (online)

 
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Giemende Atemgeräusche bei Kindern gehören zu den häufigen, oft schon frühkindlichen Krankheitssymptomen. Oft sind sie im Rahmen von Virusinfekten der oberen Luftwege zu hören, aber auch zunächst ohne erkennbare Ursache. Ob sich diese Symptomatik "auswächst" oder in ein chronisches Asthma einmündet, dieser Frage ging Gail G. Shapiro in den USA nach. J Allergy Clin Immunol 2006; 118: 562-564

Die Autorin fand 5 Studien, in denen giemende Kinder, Säuglinge und Kleinkinder zum Teil bis ins Erwachsenenalter hinein unter regelmäßiger Aufzeichnung asthma- und allergiebezüglicher Labor- und Funktionsdaten ärztlich begleitet wurden. In allen Studien finden sich übereinstimmend Risikofaktoren, die eine Entwicklung zum schweren chronischen Asthma bronchiale anzeigen. Es sind dies: bereits bestehende atopische Erkrankungen wie Rhinitis allergica, atopisches Ekzem und Eosinophilie, nachweisbare Sensibilisierungen gegen Umweltallergene sowie dauernde Reduktion der Lungenfunktion in früher Kindheit auch außerhalb von Krankheitsexazerbationen. Weitere Risikofaktoren sind weibliches Geschlecht, Raucher in der Familie, Asthma bronchiale der Eltern. Je früher das Giemen auftritt, desto schlechter ist die Prognose. Tritt kindliches Giemen dagegen nur episodenhaft zusammen mit Infekten der oberen Luftwege auf, so ist in der Regel im Adoleszenz- und Erwachsenenalter kein Asthma bronchiale zu erwarten.

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Bewertung

Das Auftreten giemender Atemgeräusche in der Kindheit sollte Anlass sein, nach Risikofaktoren der weiteren Krankheitsentwicklung zu suchen. Finden sich solche, ist eine kontinuierliche ärztliche Betreuung anzuraten, um rechtzeitig die möglichen antiasthmatischen und antiallergischen Therapien nutzen zu können.

Referiert und bewertet von Dr. Dieter Bruchhausen, Wuppertal