Einleitung: Die medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation (MBOR) wird bundesweit implementiert.
Die Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover (DRV BS-H) hat zudem ein Fallmanagement
im Anschluss an die MBOR eingeführt. Die Studie klärt, inwieweit die Umsetzung der
neuen Strategie (MBOR und Fallmanagement) zu einer verbesserten Versorgung und Integration
ins Erwerbsleben geführt hat. Methoden: Es wurden Daten der DRV BS-H der Jahre 2008 und 2012 für Rehabilitanden berücksichtigt.
Die Umsetzung des Erwerbsbezuges wurde anhand von therapeutischen Leistungen bestimmt.
Die Kategorisierung resultierte auf Grundlage der Empfehlungen im Anforderungsprofil
der DRV und einer Abstimmung mit Vertretern der DRV BS-H. Die Definition der besonderen
beruflichen Problemlagen (BBPL) erfolgte nach Radoschewski [1]. Die Analysen wurden
zunächst deskriptiv stratifiziert nach Alter, Geschlecht und Indikation mit SAS 9.3.
durchgeführt. Ergebnisse: Insgesamt wurden 5.903 Versichertendaten ausgewertet. In 2008 erhielt ein Teil der
Versicherten mit BBPL keine MBOR (ca. 85%) und umgekehrt Versicherte bekamen MBOR
Maßnahmen ohne BBPL (ca. 35%). Im Zeitverlauf nimmt der Gesamtanteil der MBOR-Leistungen
zu. Tendenziell zeigt sich, dass die Leistungserbringung sowohl vor als auch nach
Implementierung der neuen Strategie zum Teil bedarfsspezifisch erfolgte. Schlussfolgerungen: Es wird erwartet, dass die neue Strategie zu einer bedarfsgerechteren Versorgung
führt. Zudem soll geprüft werden, inwiefern sich der Umfang berufsorientierter Leistungen
verändert, welche Auswirkungen das MBOR Fallmanagement hat und wie sich die veränderte
Strategie im Hinblick auf die Beitragszahlen entwickelt.