Dtsch Med Wochenschr 2018; 143(11): 778-782
DOI: 10.1055/a-0481-7645
Klinischer Fortschritt
Geriatrie
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Ältere Autofahrer: Gefahr oder Gefährdete?

Elderly Drivers: Danger or Person at Risk?
Albert Lukas
Zentrum für Altersmedizin, Malteser Krankenhaus Bonn/Rhein-Sieg
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Publication Date:
28 May 2018 (online)

Was ist neu?

Bedeutung der Mobilität Zahlreiche Studien der letzten Jahre belegen die Bedeutung des Autofahrens für ältere Menschen, sowie dessen Einfluss auf das mentale, körperliche und soziale Wohlbefinden von Senioren.

Die aktuelle Unfallstatistik Nach den absoluten Unfallzahlen stellen ältere Autofahrer nach wie vor keine besonders auffällige Risikogruppe dar. Zwar stiegen in den letzten Jahren insgesamt die Unfallzahlen von Senioren, verglichen mit der Hochrisikogruppe der 18 – 24-Jährigen verursachen sie aber immer noch deutlich weniger Unfälle. Wenn Senioren allerdings einen Unfall verursachen, sind sie häufig die Hauptverursacher und tragen aufgrund ihrer höheren Vulnerabilität die schwereren Unfallfolgen.

Maßnahmen zur Sicherstellung Nach wie vor gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis über den Nutzen regelmäßiger Fahrtauglichkeitsuntersuchungen ab einem bestimmten Alter.

Fahreignung und höheres Lebensalter Trainingsprogramme können eine gute Gelegenheit für ältere Verkehrsteilnehmer darstellen, auf altersbedingte physische und kognitive Veränderungen aufmerksam zu werden und zu reagieren.

Assessment der Fahreignung Das Sehvermögen, die Kognition und die motorische Funktion zählen zu den drei Schlüsseldomänen des Autofahrens. Nach wie vor ist nicht geklärt, welche Assessments am besten die Fahreignung eines Seniors abbilden. Am ehesten wird man ein ganzes Set unterschiedlicher kognitiver und funktioneller Assessments anwenden müssen. Goldstandard ist nach wie vor die Fahrprobe.

Abstract

Due to the demographic development, a growing proportion of elderly drivers can be expected. Seniors still do not belong to a particularly prominent risk group. Compared to younger drivers, the elderly are responsible for a considerably smaller number of driving accidents. However, in the case of an accident, seniors are mostly responsible for them. They have a higher vulnerability and therefore suffer from serious injuries when accidents occur. Vision, cognition and motor function are the three key elements of driving. It is still unclear, which assessment reflects the driving ability of seniors most suitably. Most likely, one will be to conduct a set of different cognitive and functional assessments. The gold standard is still a standardized driving test.