Dtsch Med Wochenschr 2018; 143(10): 694-695
DOI: 10.1055/a-0597-6703
Aktuell publiziert
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Volumentherapie bei nicht Schwerkranken: Vollelektrolytlösung statt Kochsalz?

Further Information

Publication History

Publication Date:
04 May 2018 (online)

In der Klinik kommt die Frage nach der richtigen Flüssigkeitswahl bei der Volumentherapie immer wieder auf. Bei nicht schwerkranken Patienten scheint der frühe Einsatz einer Vollelektrolytlösung im Vergleich zur isotonischen Kochsalzlösung von Vorteil zu sein. Eine aktuelle amerikanische Studie zeigt, dass diese Patienten weniger häufig schwerwiegende Nebenwirkungen der Nieren haben.

Die Arbeitsgruppe des Vanderbilt University Medical Center hat für ihre monozentrische Cross-over-Studie erwachsene Notfallpatienten berücksichtigt, die in der Notaufnahme zunächst i. v. Kristalloide als Volumentherapie erhielten. Die Teilnehmenden wurden anschließend auf eine Normalstation verlegt. In dem 16-monatigen Untersuchungszeitraum verglich man die Therapie mit einer Vollelektrolytlösung (VEL; Ringer-Laktat-Lösung oder Plasmalyt) mit der Gabe von isotonischer Kochsalzlösung (NaCl). Die Art der verabreichten Kristalloide in der Notaufnahme wurde den Patienten unter Berücksichtigung des Kalendermonats zugewiesen, sodass mit dem monatlichen Wechsel von NaCl gegen VEL ein Cross-over gewährleistet war. Der primäre Endpunkt war die Anzahl der krankenhausfreien Tage innerhalb der ersten 30 Tage nach Aufnahme (Entlassung aus dem Krankenhaus vor dem Tag 28). Als sekundärer Endpunkt war das Auftreten eines renalen Ereignisses (Dialysebehandlung, persistierende Nierendysfunktion [Serum-Kreatinin > 200 % des Ausgangswertes] oder Tod jedweder Genese) definiert.

 
  • Literatur

  • 1 Semler MW, Self WH, Wanderer JP. et al. Balanced Crystalloids versus Saline in Critically Ill Adults. N Engl J Med 2018; 378: 829-839
  • 2 Adams HA. Volumen- und Flüssigkeitsersatz – Physiologie, Pathophysiologie, Pharmakologie und klinischer Einsatz (Teil I). Anästh Intensivmed 2007; 48: 448-460