Was ist neu?
Schlafapnoe und kardiovaskuläre Erkrankungen Die Schlafapnoe ist eine häufige Komorbidität, die zu einer erhöhten Morbidität und
Letalität bei kardiovaskulären Erkrankungen, wie der koronaren Herzerkrankung, Herzinsuffizienz,
Vorhofflimmern und Diabetes mellitus beiträgt. Bei einer kleinen Patientengruppe mit
einer überwiegend zentralen Schlafapnoe und einer Herzinsuffizienz mit einer linksventrikulären
Ejektionsfraktion im Echokardiogramm von ≤ 45 % ist eine Therapie mit adaptiver Servoventilation
kontraindiziert (SERVE-Studie).
Schlafapnoe und Diabetes Die obstruktive Schlafapnoe stellt einen unabhängigen Risikofaktor dar für die Entwicklung
eines Typ-2-Diabetes. Ein signifikanter Effekt einer CPAP-Therapie auf den Glukosestoffwechsel
konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden.
Schlafapnoe und pneumologische Erkrankungen Bei Patienten mit Asthma und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) kann
eine zusätzlich vorliegende Schlafapnoe zu vermehrten Exazerbationen führen.
Schlafapnoe und perioperatives Risiko Die obstruktive Schlafapnoe ist ein perioperativer Risikofaktor. Vor einem chirurgischen
Eingriff sollte evaluiert werden, ob eine relevante obstruktive Schlafapnoe vorliegt
und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen der Intubation und der postoperativen
Überwachung eingeleitet werden. Bei elektiven Operationen sollte der Beginn einer
PAP (positive airway pressure)-Therapie erwogen werden.
Schlafapnoe und maligne Erkrankungen Es besteht ein möglicher Zusammenhang zwischen einer obstruktiven Schlafapnoe und
malignen Erkrankungen.
Schlafapnoe und Demenz Bei Patienten mit Demenz kann eine unbehandelte Schlafapnoe zu einem beschleunigten
kognitiven Abbau führen.
Therapiemöglichkeiten Neben der klassischen CPAP (continuous positive airway pressure)-Therapie stehen
auch neue Therapieoptionen zur Verfügung (z. B. Hypoglossusstimulation). Mit Telemonitoring
besteht die Möglichkeit, die Therapieadhärenz zu verbessern.
Abstract
In 2017 the German Sleep Society (Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin,
DGSM) published the new S3 guideline „Nonrestorative Sleep/Sleep Disorders, chapter
“Sleep-Related Breathing Disorders in Adults“.
Sleep apnea contributes to an increased morbidity and mortality in patients with cardiovascular
diseases, e. g. coronary heart disease, heart failure and diabetes mellitus and is
associated with an increased perioperative risk. It is also an important comorbidity
in respiratory, neurologic and oncologic diseases. Treatment of sleep apnea can improve
daytime sleepiness, quality of life und reduce blood pressure. In patients with atrial
fibrillation, obstructive sleep apnea treatment should be optimized to improve treatment
results. In addition to CPAP (continuous positive airway pressure) therapy and mandibular
advancement devices, there are new therapies (e. g. hypoglossal nerve stimulation).
Telemonitoring can help to improved therapy adherence. Nevertheless, in a current
study CPAP could not prevent cardiovascular events in patients with moderate-to-severe
obstructive sleep apnea and established cardiovascular disease. Patients with predominantly
central sleep apnea and systolic hear failure (left ventricular ejection fraction
≤ 45 %) had an increased cardiovascular mortality when treated with adaptive servoventilation.
Therefore, ASV is contraindicated in this small group of patients. Further studies
are ongoing.
Schlüsselwörter
Schlafapnoe - Herzinsuffizienz - Komorbiditäten - CPAP - Therapiemöglichkeiten
Key words
sleep apnea - heart failure - comorbidities - CPAP - therapeutical options