Zusammenfassung
Unter Verwendung von Vignetten aus Balint-Gruppen legt die Arbeit ihr Augenmerk auf
das, was als fremd, bedrohlich oder unbegreiflich wahrgenommen wird, und wie Abwehr-mechanismen
– z. B. Verleugnungen und Verschiebungen – eingesetzt werden, um mit Vorgängen, die
vom Vertrauten abweichen, fertig zu werden. Wenn wir das Verschiedenartige oder das
Fremde verstehen möchten, wenn wir nach einem Kontext suchen, der Sinn ergibt, müssen
wir unsere eigenen „fremden“ Gefühle mit einbeziehen. Das bedeutet, das Unterschiedliche
als etwas Wertvolles zu sehen, nicht als etwas, das wir loswerden müssen. Unsere Entscheidung
hängt hier davon ab, wie offen wir uns an unsere eigenen innersten Phantome heranwagen[1].
Abstract
Using vignettes from Balint groups, the paper concentrates on what is experienced
as strange, threatening, or incomprehensible, and how defense mechanisms – such as
disavowal and displacement – are being used when dealing with something which diverges
from the familiar. If we want to understand the different or the foreign, if we are
looking for a context which makes sense, we need to include our own “foreign” feelings.
It means seeing the differences as something valuable, and not as something we need
to get rid of. Our decision here depends on how we dare to tackle our own innermost
ghosts.
Schlüsselwörter
Diversitäten - das Fremde und die eigenen „fremden“ Gefühle - Übertragung und Gegenübertragung
- Verschiebung und Verleugnung - Sichtbarkeit/Sprache/Klassenhintergrund
Key words
diversities - the foreign and our own „foreign“ feelings - transference and counter
transference - disavowal and displacement - visibility/language/class background