Sprache · Stimme · Gehör 2018; 42(04): 156-157
DOI: 10.1055/a-0707-5851
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Rechtschreibung direkt entwickeln und schulen

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Publication Date:
14 December 2018 (online)

Rechtschreibung ist eine komplexe Fähigkeit, die sich auf eine Vielzahl von schriftlichen Sprachfertigkeiten auswirkt. Die Verwendung einer expliziten Unterrichtspraktik, die „Direkte Rechtschreibanleitung“, erlaubt multiple Lese- und Schreibfähigkeiten auszubilden. Ca. 75 % der Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen haben eine Lese- und/oder Rechtschreibschwäche [1], da ihnen zumindest 2 kritische Voraussetzungen nicht vollends zur Verfügung stehen: Phonembewussheit und Orthografie-Kenntnisse. Nur in wenigen Studien wurde die Wirksamkeit „Direkter Rechtschreibanleitung“ bei sprachentwicklungsgestörten Kindern untersucht, aber auch in dieser Klientel haben sich 4 Schlüsselprinzipen [2] als effektiv erwiesen. Der Beitrag stellt eine Intervention mit „Direkter Rechtschreibanleitung“ für sprachentwicklungsgestörte Kinder vor.

Fazit

Aufgrund der linguistischen Natur von Rechtschreibung hat der/die Sprachtherapeut/in auch in der Rechtschreibintervention eine Aufgabe. So ist z. B. die oben dargestellte Interventionsskizze zur „Direkten Rechtschreibanleitung“ leicht in bestehende Therapien zu integrieren und auf die individuellen Bedürfnisse eines Kindes abzustimmen. Eine Individualisierung des Programms kann weiter in der Anpassung der Interventionszeitleiste bestehen, indem mehr Zeit auf die orthografischen Muster, bei denen individuell Schwierigkeiten vorliegen, verwandt wird. Weiter kann der Therapeut mit dem Klassenlehrer zusammenarbeiten und die Rechtschreibmuster herausgreifen, die gerade im Schulunterricht vermittelt werden, was eine Kontinuität zwischen klinischer und pädagogischer Arbeit gewährleistet.