Zusammenfassung
Die Notwendigkeit einer Verbesserung der Kommunikation von Arzt und Patient ist in
den letzten Jahren stärker in den Fokus der Deutschen Ärzteschaft gerückt. Dabei wird
ebenfalls die Förderung von Kommunikationskompetenzen bereits im Medizinstudium gefordert,
wobei die verschiedenen Ansätze zur Verbesserung der Kommunikation jedoch meist an
der Veränderung einer Technik der Gesprächsführung ansetzen.Die Methode der Balintgruppenarbeit
mit Studierenden stellt dazu eine Ergänzung insofern dar, als durch sie nicht eine
Technik vermittelt wird, sondern durch Einbeziehung der unbewussten Anteile beider
Kommunikationspartner eine Haltungsänderung des Studierenden gegenüber dem Patienten
erreicht werden kann, die zu mehr Einfühlungsvermögen und besser gelingender Kommunikation
beiträgt.Die Erfahrung von 9 Jahren Balintarbeit mit Medizinstudierenden bildet die
Grundlage dieses Artikels, in dem versucht wird, eigene Beobachtungen zu Veränderungen
im Erleben und Verhalten von Studierenden darzustellen, die sich mit neueren Forschungsergebnissen
zu decken scheinen. Besonderheiten der Arbeit mit Studierenden werden ebenso beschrieben
wie ein Fallbeispiel, das die Arbeit mit ihnen veranschaulichen soll.Zugleich soll
durch diesen Beitrag an eine Methode erinnert werden, die in der heutigen Zeit, in
der das schnellere Erlernen einer Technik ökonomischer erscheint als die langwierigere,
aber nachhaltige Arbeit an der Veränderung einer Haltung, aus dem Blick zu geraten
droht.
Abstract
The necessity of improvements regarding the communication of doctors and their patients
has become a focus in German medical fraternity during the last few years. In this
process it is also claimed that skills of communication in medical students should
be boosted, these being mostly skills aiming to improve the techniques of communication.Working
in Balintgroups with medical students represents an additional approach to these methods.
By elucidating the unconscious parts of the communication a change of the students
attitude towards their patients can be achieved. This change may lead to more empathy
for and better communication with the patient.The basis for this article is the experience
of 9 years of Balintgroups with medical students. Personal observations in changes
of experiences and behaviors in these students are described and it seems that these
observations accord with latest research findings. Specifics of the work with students
will be mentioned as well as a case study will illustrate the work with them.At the
same time this article wants to remind of a method which is threatened to be forgotten
in our times in which the quick learning of a technique seems to be more economic
than the enduring change of an attitude which though takes more time.
Schlüsselwörter
Balintarbeit - Medizinstudierende
Key words
Balintgroups - medical students