Was ist neu
Präprozedurale, diagnostische und die Wahl der Revaskularisationsstrategie betreffende
Aspekte Interventionen zur Revaskularisation sollten nur an Kliniken mit ausreichend hohen
Fallzahlen bzw. ausreichend hoher Expertise erfolgen. Die Indikation zur Revaskularisation
kann bei stabiler koronarer Herzkrankheit (KHK) aus prognostischen sowie symptomatischen
Gründen gestellt werden. Zur Indikationsstellung ist eine Ischämie-Testung wichtig;
hier stehen verschiedene nichtinvasive Techniken zur Verfügung. Ob eine perkutane
Koronarintervention (PCI) oder Bypass-Operation durchgeführt werden soll, ist möglichst
evidenzbasiert auch mithilfe von Risiko-Scores zu entscheiden. Wichtig ist zudem die
Nephroprotektion: Laut Klasse-I-Empfehlung soll bei allen Patienten vor Intervention
das Risiko für das Auftreten eines kontrastmittelinduzierten Nierenversagens abgeschätzt
werden. Zudem ist eine ausreichende Hydrierung zu gewährleisten.
Intraprozedurale, die Revaskularisation selbst betreffende Neuerungen Für die Intervention ist der radiale Zugangsweg dem femoralen vorzuziehen. Der arterielle
Bypass ist dem venösen überlegen. Für die intraprozedurale Beurteilung der Flussreserve
in stenosierten Koronargefäßen gibt es geänderte Empfehlungen. Bezüglich der zu verwendeten
Stents sind „drug-eluting stents“ (DES) der neuen Generation erste Wahl. Als Antikoagulans
während der Intervention wird unfraktioniertes Heparin empfohlen.
Postprozedurale Aspekte nach erfolgter Myokardrevaskularisation Nach erfolgter Revaskularisation soll der Patient im Hinblick auf mögliche Ischämien
systematisch reevaluiert werden. Zur antithrombotischen Therapie ist Clopidogrel bevorzugt
mit neuen oralen Antikoagulanzien (NOAKs) zu kombinieren (statt mit Vitamin-K-Antagonisten
(VKA)). Bei bestimmten Patienten kann von einer Therapie mit potenteren P2Y12-Rezeptorantagonisten
auf Clopidogrel umgestellt werden.
Abstract
This article gives an overview of the novelties of the current ESC-guideline on “myocardial
revascularization (2018)”. Twenty completely new recommendations were given (seven
class I, five class IIa, six class IIb and two class III). Moreover, four recommendations
were upgraded and six downgraded. The comprehensive changes relate to preprocedural
(diagnosis, choice of revacularisation-strategy), intraprocedural (revascularisation)
and postprocedural aspects.
Schlüsselwörter
Revaskularisation - Leitlinie - Perkutane koronare Interventionen - Bypassoperation
Key words
revascularization - guideline - percutaneous coronary intervention - bypass operation