Gastroenterologie up2date 2019; 15(03): 214-215
DOI: 10.1055/a-0952-9973
Studienreferate
Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Kommentar

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. September 2019 (online)

Fazit

Patienten mit rCDI sollte spätestens ab dem zweiten Rezidiv ein FMT unter Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses angeboten werden.

Auch wenn es bezüglich der Langzeitnebenwirkungen und Standardisierung des FMT noch offene Fragen gibt, muss der FMT aufgrund der therapeutischen Überlegenheit im alltäglichen therapeutischen Algorithmus vorrücken. Hierbei ist sicher ein sorgfältiges Spenderscreening zentrale Voraussetzung. So hat die amerikanische Aufsichtsbehörde FDA kürzlich berichtet, dass durch einen FMT multiresistente Bakterien übertragen wurden. Zwei Empfänger haben invasive bakterielle Infektionen entwickelt. Einer der Empfänger verstarb. Beide Patienten erhielten ein Präparat, das aus dem Stuhl desselben Spenders hergestellt wurde. Vor der Verwendung wurden Spenderstuhl bzw. das aufbereitete FMT-Präparat nicht auf multiresistente Erreger getestet. Die in den USA aufgetretenen schwerwiegenden Nebenwirkungen machen es zwingend erforderlich, dass der Spenderstuhl vor Anwendung am Patienten auf multiresistente Erreger untersucht wird. Um das Risiko einer Erregerübertragung zu minimieren, sind die Sicherheitsanforderungen des zuständigen Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) an einen FMT in Deutschland berechtigterweise hoch. Interessierte sollten daher die Empfehlungen des BfArM vor einem FMT dringend berücksichtigen [3].