ZUSAMMENFASSUNG
Mögliche Indizien für ein Magenkarzinom sind Dysphagie und rezidivierend auftretendes
Erbrechen. Zur genauen Abklärung sollte eine Ösophago-Gastro-Duodenoskopie empfohlen
werden. Zur histologischen Sicherung eines verdächtigen Befundes muss eine Gewebeprobe
entnommen werden. Nach Bestätigung eines malignen Tumors wird mittels einer Endosonografie
die Eindringtiefe des Tumors in die einzelnen Schichten des Magens untersucht. Die
einzige Option zur Kuration des Magenkarzinoms ist die chirurgische Therapie. Ziel
der Behandlung ist eine komplette Tumorentfernung einschließlich der abführenden Lymphdrainagesysteme.
Nach der Erfassung des klinischen Stadiums – Magenfrühkarzinome (Stadium 0/IA), lokal
fortgeschrittene Magenkarzinome (Stadium IB–IIIC), fernmetastasierte Tumoren (Stadium
IV) – ergeben sich abhängig von der Tumorsituation, unterschiedliche chirurgische
Konsequenzen. Bei Beschränkung auf die Mukosa (T1m) kann eine lokale Exzision ausreichend
sein, da die Wahrscheinlichkeit der Lymphknotenmetastasierung in diesem Stadium bei
nahezu 0 % liegt. Im lokal fortgeschrittenen Stadium erfolgt prinzipiell präoperativ
zunächst eine neoadjuvante (Radio-)Chemotherapie. Beim metastasierten Magenkarzinom
kann eine Kuration durch eine chirurgische Resektion nicht mehr erreicht werden. Das
Ziel chirurgisch palliativer Maßnahmen ist die Therapie lokaler Komplikationen wie
Tumorblutung, Stenose oder Tumorperforation. Mittlerweile werden fast alle Patienten
mit einem lokal fortgeschrittenen Tumorstadium (uT3, N0/ +) einem multimodalen Therapiekonzept
zugeführt. Eine neoadjuvante oder perioperative Therapie kann bei gutem Ansprechen
nicht nur die lokale Resektabilität, sondern auch das Gesamtüberleben verbessern.