physiopraxis 2019; 17(10): 60
DOI: 10.1055/a-0996-2061
Rezensionen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York

Osteopathie – Umfangreiches Lehrbuch

Rezensent(en):
Christof Otte

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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
18. Oktober 2019 (online)

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Wie der Titel bereits verrät, soll das Buch ein anatomisches Lehrbuch und ein Atlas speziell für die Fragestellungen der Osteopathie sein. So erfolgt der Aufbau dem osteopathischen Blickwinkel und behält die funktionellen Zusammenhänge relevanter Strukturen im Fokus. Dies macht die Autorin in der Gliederung deutlich, in der sie die vertebralen Übergangsregionen mit allen assoziierenden Zusammenhängen topografisch darstellt, bevor sie auf die peripheren Regionen eingeht.

Das Buch setzt beim Leser anatomisches Wissen voraus und baut darauf mit funktionellen Aspekten auf. Insofern ist es als Nachschlagewerk und Ergänzung der anatomischen Literatur zu sehen. Angenehm ist die klare Aufteilung der Seiten, bei denen die linken Buchseiten mit den textlichen Darstellungen den Lehrbuchcharakter wahren, während auf den rechten Buchseiten der Atlas überwiegend mit den hervorragenden Abbildungen aus dem Prometheus zur Geltung kommt. Daneben werden die osteopathischen Korrespondenzen und häufig (hypothetische) Behandlungshinweise erläutert. Querverweise können den Lesefluss stören, lassen sich jedoch bei den mannigfaltigen funktionellen Zusammenhängen nicht vermeiden.

Vermisst habe ich die kraniale Anatomie, die ich bei dem Buchtitel zwingend erwartet hätte. Daneben kommen auch neuronale und hormonelle Aspekte zu kurz. Bildliche Darstellungen der funktionellen Zusammenhänge fehlen weitestgehend, die verwendeten Anatomiebilder können dies nicht liefern.

Fazit: Ein gutes Buch, das anatomische Funktionszusammenhänge didaktisch gut, jedoch grafisch unzureichend darstellt. Für Physiotherapeuten ist es ein empfehlenswertes, jedoch zu teures Buch.

Christof Otte, Diplom-Sportwissenschaftler und Heilpraktiker aus Villingen-Schwenningen