Die Wirbelsäule 2020; 04(02): 74-76
DOI: 10.1055/a-1029-0033
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Inzidentelle Duraverletzung: Strenge Bettruhe oder Frühmobilisation?

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Publication Date:
17 April 2020 (online)

Die versehentliche Verletzung der Dura stellt eine typische Komplikation spinaler Dekompressionseingriffe dar. Trotz sofortigem operativem Verschluss des Lecks verordnen viele Operateure den Betroffenen eine prolongierte Bettruhe. Die Hypothese: Durch die Senkung des intraduralen Drucks nimmt die Gefahr eines persistierenden Liquorverlustsyndroms ab. Ob dieses Vorgehen tatsächlich sinnvoll ist, untersuchten nun Forscher von der Universität Zürich.

Fazit

Die Autoren schlussfolgern: Patienten mit einer inzidentellen Duraverletzung, die im Rahmen des Wirbelsäuleneingriffs primär adäquat versorgt wurde, profitieren hinsichtlich persistierender Liquorverluste nicht von einer prolongierten Immobilisation. Angesichts des erhöhten Thromboembolie- und Pneumonierisikos sowie der längeren Hospitalisation bei strenger Bettruhe raten sie zu einer frühzeitigen postoperativen Mobilisation der Betroffenen. Größere Studien müssen diese Ergebnisse nun bestätigen.