Journal Club AINS 2020; 09(01): 37-39
DOI: 10.1055/a-1068-1219
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Veränderung von Therapiebegrenzungen auf Intensivstationen zwischen 1999 und 2016

In den letzten 15 Jahren haben sich viele Veränderungen bezüglich der Handhabung von Therapiebegrenzungen auf Intensivstationen ergeben. Sowohl gesellschaftliche Einstellungen, neue Gesetzestexte, Empfehlungen von Fachgesellschaften aber auch die Abkehr vom paternalistischen System hin zu mehr Patientenautonomie sind dabei entscheidende Einflussfaktoren gewesen. Um diese Veränderungen und ihre Konsequenzen abbilden zu können, führte das Forscherteam um Sprung 2015/16 die Ethicus-2 Studie durch und verglich die Daten mit den Ergebnissen der Ethicus-1 Studie aus den Jahren 1999/2000.

Fazit

Durch veränderte Rahmenbedingungen in Gesellschaft und Politik, sowie einer generellen Zunahme der Palliativmedizin und einem steigenden Bewusstsein der Bevölkerung für Autonomie in der Medizin, veränderte sich in Europa über die letzten 15 Jahre hinweg die Therapiebegrenzung auf Intensivstationen. Es gibt mehr Patienten mit vorausverfügtem Willen, die Entscheidungen hin zu lebenslimitierenden Therapien werden frühzeitiger getroffen und konsequenter umgesetzt. Aktive Sterbehilfe, wie sie in einigen europäischen Ländern zulässig ist, spielt hierbei jedoch eine sehr untergeordnete Rolle.



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Article published online:
20 March 2020

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