ZUSAMMENFASSUNG
Die aktuell zur Verfügung stehenden Aphereseformen sind wirksame und komplementäre
Therapieoptionen u. a. für die Behandlung unterschiedlicher Autoimmunerkrankungen.
Neben dem therapeutischen Plasmaaustausch (TPA) stellt die Immunadsorption (IA) einen
wichtigen Fortschritt unserer Behandlungsmöglichkeiten dar. In vielen Bereichen der
Medizin, insbesondere in der Nephrologie und Neurologie, konnten autoimmunologische
Mechanismen als Auslöser zahlreicher Erkrankungen identifiziert werden. Bei vielen
dieser Krankheitsbilder stellt die therapeutische Apherese (TA) eine wertvolle Therapieoption
dar, insbesondere bei ausgeprägter klinischer Symptomatik oder bei therapieresistenten
Verläufen. Die IA stellt inzwischen eine gute Alternative zum TPA bei einigen Indikationen
dar. Als Vorteile der IA sind die potenziell selektivere Entfernung des Ziel-Immunglobulins
und die Möglichkeit des höheren Plasmavolumenumsatzes zu nennen. Hierbei kann auf
die Gabe von Plasma und Plasmaderivaten verzichtet werden. Als Nachteile sind meist
der höhere technischer Aufwand in der Durchführung und höhere Kosten des Verfahrens
zu nennen. Aktuell ist die Studienlage speziell zur IA sehr klein. Wünschenswert sind
mehr klinischen Studien zur Anwendung der IA, bevor das Verfahren breite Anwendung
findet.