Der französische Arzt Paul Lemoine wies 1968 in einer kontrollierten Studie erstmals
nach, dass der Alkoholkonsum von Schwangeren die Kinder im Mutterleib schädigen kann.
Amerikanische Kollegen gaben dem Krankheitsbild den bis heute geläufigen Namen „Fetales
Alkoholsyndrom“ (FAS). Seither entwickelte sich eine beachtliche weltweite Forschungstätigkeit
zum Störungsbild. Die neue Diagnose wird in Medizin und Jugendhilfe dagegen nur zögerlich
akzeptiert und gilt zuweilen noch als „Modediagnose“. Eine flächendeckende fachliche
Versorgung der betroffenen Kinder und ihrer Familien etabliert sich entsprechend zaghaft.