Nuklearmedizin 2020; 59(01): 4-5
DOI: 10.1055/a-1081-6538
In eigener Sache
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Wechsel des Editors-in-Chief: Auf Jörg Kotzerke folgt Markus Essler

Further Information

Publication History

Publication Date:
04 February 2020 (online)

Herr Prof. Dr. med. Jörg Kotzerke hat zum 1. Januar 2020 die Tätigkeit des Editors-in-Chief von „Nuklearmedizin/NuclearMedicine – Molecular Imaging and Therapy“ an Prof. Dr. med. Markus Essler übergeben.

Professor Kotzerke hat mehr als 1 Dekade die Entwicklungen des Fachtitels maßgeblich mitgestaltet und geprägt. Als Editor-in-Chief übernahm er im April 2010 den Staffelstab von Prof. Dr. Dr. Otmar Schober, Münster [1], nachdem er in den Jahren zuvor bereits als Section-Editor der Zeitschrift tätig war – unter anderem für die Sektionen Onkologie und Systemerkrankungen. Im gleichen Jahr trat Professor Kotzerke außerdem das Amt des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin an, welches er bis Ende 2015 innehatte. Einmal mehr zeigte sich hier die vertrauensvolle enge Bindung zwischen der Fachgesellschaft und ihrem Verbandsorgan, die seit mittlerweile 55 Jahren besteht: Bereits 3 Jahre nach der Gründung des Titels (1961 als „Nuclear-Medizin“) wurde die Zeitschrift Organ der „Gesellschaft für Nuclear-Medizin“. Damals wählte auch die Fachgesellschaft diese ungewöhnliche Schreibweise [2].

Als Editor-in-Chief war es stets Professor Kotzerkes wichtigstes Ziel, den Status von „Nuklearmedizin“ als wissenschaftliche Zeitschrift zu festigen und auszubauen. Gerade in den Zeitraum seines Schaffens fallen einige für die „Nuklearmedizin“ sehr bedeutsame Entwicklungen. Die zurückliegende Dekade war unter anderem geprägt von der Herausforderung „Medienumbruch“ [2] und Digitalisierung. Die digitale „Online“-Sichtbarkeit der Publikationen und deren Listung in Datenbanken hat an Bedeutung zugenommen und steht mindestens gleichberechtigt neben dem gedruckten Heft. Online-Begutachtungssysteme haben die Reichweite für potenzielle Autoren weltweit erhöht und zur Internationalisierung des Titels ebenso beigetragen wie die konsequente, digitale zitierfähige Publikation „eFirst“ vor Drucklegung der Beiträge. Die Digitalisierung schreitet weiter voran; heute sind aktuelle Artikel von „Nuklearmedizin“ innerhalb kürzester Zeit in einer Zeitschriften-App verfügbar und können bequem auf dem Smartphone oder Tablet online und offline gelesen werden. Ebenso hat Professor Kotzerke die reibungslose Integration der Zeitschrift nach der Übernahme des Schattauer-Verlags in das Portfolio der Thieme-Gruppe begleitet.

Seine Nachfolge wissen wir in guten Händen: Wir freuen uns sehr, dass wir mit Herrn Professor Essler einen international angesehenen Vertreter der Nuklearmedizin als Editor-in-Chief für die Zeitschrift gewinnen konnten. Nachfolgend haben Sie die Gelegenheit, Professor Essler in einer kurzen Vorstellung kennenzulernen.

Professor Essler ist Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Bonn. Er hat 2013 die Nachfolge von Professor Hans-Jürgen Biersack übernommen mit dem Ziel, das Klinikum zum regional größten Theranostik-Zentrum zu entwickeln und somit die neuesten nuklearmedizinischen Therapien und Diagnoseverfahren aus einer Hand anzubieten. „Mit Durchblick zum Fortschritt“ steht als Devise für die Vision 2022 der nuklearmedizinischen Klinik in Bonn. Ziel ist dabei, die nuklearmedizinische Klinik angesichts von Digitalisierung, demografischem Wandel und möglicher zukünftiger Umstrukturierung des Gesundheitssystems fit für die Zukunft zu machen.

Prof. Essler begann seine berufliche Laufbahn mit dem Medizinstudium an der Ludwig-Maximilians-Universität in München und beendete sein Studium 1996 mit einer Dissertation in der kardiovaskulären Grundlagenforschung. Zu seinen beruflichen Stationen gehörte seine Tätigkeit unter Professor Peter C. Weber als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für kardiovaskuläre Erkrankungen und nachfolgend in der Nephrologie unter Professor Detlef Schlöndorff an der Medizinischen Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität. Ein DFG-Forschungsstipendium führte ihn ab dem Jahr 2000 an das Krebsforschungszentrum des Burnham-Institute in La Jolla, Kalifornien, zu Professor Erkki Ruoslahti. Hier forschte er an der Entwicklung innovativer Krebstherapien. 2001 zeichnete ihn das „US Department of Defence“ mit dem „Breast Cancer Fellowship Award“ aus. Anschließend forschte Professor Essler als wissenschaftlicher Projektleiter in der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin an der Technischen Universität München von Professor Markus Schwaiger auf dem Gebiet der molekularen gezielten Krebstherapie. Er habilitierte sich 2004 an der Ludwig-Maximilians-Universität im Fachgebiet „Klinische Pathophysiologie“ und erhielt die Ernennung zum Privatdozenten. Im Jahr 2007 folgte die Facharztanerkennung im Fachgebiet Nuklearmedizin. Nach Ernennung zum apl.-Professor an der TU München im Jahr 2010 war Professor Essler als Oberarzt am Klinikum rechts der Isar der TU München tätig. Gleichzeitig war er auch Principal Investigator im Rahmen des SFB 824 der DFG, bis er im Jahr 2013 dem Ruf nach Bonn folgte.

Professor Essler ist Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin und im laufenden Jahr Kongresspräsident der 58. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin in Leipzig. Darüber hinaus ist er Mitglied der European Association of Nuclear Medicine (EANM), der Society of Nuclear Medicine (SNM), der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) und der Bayerischen Gesellschaft für Nuklearmedizin (BGN).

Seiner Tätigkeit als Herausgeber der Zeitschrift „Nuclear Medicine“ sieht Prof. Essler mit Freude entgegen. Ziel ist, die Bedeutung des Journals mit der wachsenden Bedeutung der Deutschen Gesellschaft für Nuklearmedizin in Einklang zu bringen, eine Internationalisierung zu erreichen und trotzdem auch weiterhin insbesondere deutschen Nuklearmedizinern, Radiochemikern und Physikern eine Plattform zur Diskussion zu bieten.

Wir danken Herrn Professor Jörg Kotzerke herzlich für sein unermüdliches Engagement für die „Nuklearmedizin“ und die erfolgreiche und vertrauensvolle Zusammenarbeit. Als Editor-in-Chief hat er sehr viel für die Zeitschrift erreicht und die Früchte seiner erfolgreichen Arbeit werden noch lange sichtbar sein. Dafür sind wir ihm sehr dankbar und wir wünschen ihm für alle seine neuen Vorhaben alles Gute und viel Erfolg!

Seinem Nachfolger als Editor-in-Chief, Herrn Professor Essler, danken wir herzlich, dass er sich der Herausforderung dieser wichtigen Aufgabe stellt, und wir wünschen ihm gutes Gelingen in seiner neuen Funktion bei der „Nuklearmedizin“.

Unseren Lesern wünschen wir eine anregende und interessante Lektüre der aktuellen Ausgabe und der kommenden Hefte.

Herausgeber und Verlag

Zoom Image
Prof. Dr. med. Jörg Kotzerke
Zoom Image
Prof. Dr. med. Markus Essler