Zeitschrift für Komplementärmedizin 2020; 12(01): 48-49
DOI: 10.1055/a-1081-8328
Praxis
4 mal 4
© Karl F. Haug Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG

4 Fachleute – 4 Behandlungsmethoden – Vorbereitung auf einen Marathon

Simeon Geronikolakis
,
Hedwig Gupta
,
Hans-Josef Haas
,
Claudia Osterkamp-Baerens
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
17. Februar 2020 (online)

Medizincheck

Um vor Beginn der Trainingsvorbereitung auf eine große sportliche Herausforderung wie einem Marathonlauf zu prüfen, inwieweit und wie schnell man seinen Körper ans Limit bringen kann, sollte sich jeder, insbesondere jedoch Laufanfänger und über 35-Jährige, einer sportärztlichen Vorsorgeuntersuchung unterziehen. Dieser sog. Medizincheck beinhaltet einen internistischen sowie einen orthopädischen Teil und dient in erster Linie dazu, mögliche, klinisch evtl. inapparente Vorerkrankungen zu erkennen und die damit verbundenen Risiken bei sportlicher Belastung zu limitieren.

Durch die internistische Untersuchung sollen speziell das Herz-Kreislauf-System, die Lunge und der Stoffwechsel überprüft werden. Dabei können vorhandene, vielleicht sogar angeborene (und somit möglicherweise auch Jugendliche betreffende) krankhafte Veränderungen detektiert werden, die erst recht bei körperlicher Aktivität die Gesundheit des Sportlers gefährden könnten. Wesentliche Inhalte des internistischen Check-ups sind, neben der Anamnese und der klinischen Untersuchung, das Ruhe-EKG und das Blutbild. Fakultativ können teilweise, auch aus leistungsdiagnostischen Gesichtspunkten, eine Herzechokardiografie, ein Belastungs-EKG, eine Lactatuntersuchung und eine Spiroergometrie ergänzt werden.

Beim orthopädischen Teil des Medizinchecks findet zunächst eine ausführliche Befragung des Sportlers statt, und es wird eine Verletzungshistorie erstellt. In der nachfolgenden körperlichen Untersuchung werden Gelenke, Bänder, Knochen, Sehnen sowie Muskeln getestet, und es wird Ausschau nach Haltungsschwächen, muskulären Ungleichgewichten, Defiziten und Asymmetrien gehalten.

Bei Notwendigkeit kann durch entsprechende bildgebende Verfahren eine weitere Abklärung stattfinden. Die Auffälligkeiten können daraufhin angesprochen und direkt sowie vor allem im Rahmen einer individuell abgestimmten Verletzungsprophylaxe angegangen werden, um das Risiko für Folgeschäden und Überlastungsbeschwerden zu reduzieren.