Zeitschrift für Palliativmedizin 2020; 21(02): 64
DOI: 10.1055/a-1101-7623
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Am Ende: ein Segen

Contributor(s):
Ulrike Schilling
Kiel
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Publication Date:
28 February 2020 (online)

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„Einen Menschen Gott hinhalten“ – einen Menschen Gott hinhalten, wenn das irdische Leben an seine Grenze kommt, wenn nichts mehr „zu machen“ ist – so beschreiben Krankenhausseelsorger*innen der Diözese Rottenburg-Stuttgart das Ritual des Segens, „der über die irdischen Kräfte und Begrenzungen hinausreicht“. Sie haben mit dem Sterbesegen einen Ritus entwickelt, der Angehörigen zusammen mit dem sterbenden Menschen die Möglichkeit gibt, „die Situation des Abschieds betend (zu) gestalten“. Wenn Krankensalbung oder Krankenkommunion bzw. Krankenabendmahl nicht mehr möglich sind oder nicht geeignet erscheinen, bedeutet die Segnung angesichts des Todes einen aktiven Schritt des Abschieds und der Trauer. Alle Beteiligten sind darin verbunden. Sie begegnen sich auf eine Weise, in der Transzendenz ausgesprochen wird und sich darin ereignet. Mit all seinem Reichtum, all seiner Unvollkommenheit und Bedürftigkeit wird das Leben des scheidenden Menschen unter den liebevollen Blick Gottes gestellt und in seine Hände gegeben.