ZUSAMMENFASSUNG
Die nichtalkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) ist die häufigste chronische Lebererkrankung
in Europa und den USA, eine der zukünftig führenden Ursachen für Lebertransplantationen
und eng assoziiert mit erhöhter kardiovaskulärer und leberbezogener Mortalität. Insbesondere
Patienten mit Typ-2-Diabetes haben ein hohes Risiko für die Entwicklung und Progression
der NAFLD. Männer sind häufiger von einer NAFLD betroffen als Frauen. Geschlecht und
Sexualhormonspiegel sind entscheidende Faktoren, welche zur biologischen Varianz von
Erkrankungen beitragen und Östrogene spielen im Zusammenhang mit der Pathogenese und
Progression der NAFLD eine entscheidende Rolle. Möglicherweise könnten bzw. sollten
die zukünftigen Therapien der NAFLD geschlechtsspezifische Aspekte beinhalten auf
dem Weg hin zur Präzisionsmedizin. Die Evidenz aus klinischen Studien ist allerdings
nicht ausreichend – auch deshalb, weil geschlechtsspezifische Unterschiede in (prä)klinischen
Studien bislang oft nur unzureichend erfasst wurden.