Notfallmedizin up2date 2020; 15(04): 401-417
DOI: 10.1055/a-1113-8203
Internistische Notfälle

Synkopen: aktuelle Notfallversorgung

Lukas Clasen
,
Hisaki Makimoto

Die Synkope gehört zum häufigsten Behandlungsanlass in der Notaufnahme und im Rettungswesen. Hoher Leidensdruck der Betroffenen, vielfältige Ursachen und die Risikoeinschätzung stellen das medizinische Fachpersonal vor eine Herausforderung. Entscheidend ist eine korrekte Ersteinschätzung der Synkopen nach Abgrenzung von nicht synkopalen Ereignissen. Für die Notfallmedizin empfiehlt die aktualisierte ESC-Leitlinie 2018 ein symptomorientiertes, strukturiertes Vorgehen zur Abklärung und Therapieeinleitung.

Kernaussagen
  • Die Synkopen-Leitlinie der ESC erläutert ausführlich die effiziente und sichere Behandlung der Patienten mit Synkope von der Abklärung bis zur Therapie. Dabei bietet sie ein symptomorientiertes, strukturiertes Vorgehen insbesondere für die Notaufnahme.

  • Der Schwerpunkt in der Notaufnahme liegt in der Risikostratifizierung und der reibungslosen Überleitung zur weiteren Behandlung unter einer Verdachtsdiagnose.

  • Bei hohem Risiko für lebensbedrohliche Ereignisse ist eine stationäre Aufnahme erforderlich.

  • In der Konstellation weder hohes noch niedriges Risiko mit unauffälligem Monitoring, oder in bestimmten Situationen bei niedrigem Risiko können die Patienten ambulant behandelt werden.

  • Zur genauen Abklärung und weiteren Behandlung ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit notwendig. Regelmäßige aktive Kontakte zwischen den Abteilungen wären in Anlehnung an Synkopeneinheiten sinnvoll.

  • Das Personal in der Notaufnahme kann Synkopenpatienten effizient und verbessert behandeln, wenn es zum initialen Vorgehen gut geschult ist und einen Überblick über die möglichen Therapieoptionen hat.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
04. Dezember 2020

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