Gesundheitswesen 2020; 82(06): 493-496
DOI: 10.1055/a-1174-5692
Editorial

COVID-19: Was wir wissen können

Manfred Wildner

Die Ausarbeitung seiner Logik-Vorlesungen hatte Immanuel Kant an Gottlob Benjamin Jäsche übertragen, welcher im Jahr 1800 ein Handbuch dazu veröffentlichte. Dieser Niederschrift verdanken wir die einprägsame Formulierung: „Das Feld der Philosophie […] läßt sich auf folgende Fragen bringen: 1) Was kann ich wissen? – 2) Was soll ich tun? 3) Was darf ich hoffen? 4) Was ist der Mensch?“ [1]. Diese Frage nach dem berechtigten Wissen-Können hat nicht nur Immanuel Kant und seine Zeitgenossen beschäftigt, sondern ist eine Kernfrage von den Anfängen der Philosophie bis zu modernen heutigen Wissenschaftstheorien [2]. Die damit verbundene Skepsis – exemplifiziert durch den Empirismus David Humes – unterbrach nach eigenen Angaben Immanuel Kants seinen „dogmatischen Schlummer“ und gab seinem Denken „eine ganz andere Richtung“ [3].



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Artikel online veröffentlicht:
30. Juni 2020

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