Abstract
Objective To estimate the human resources required for a retrospective quality review of different
percentages of all routine diagnostic procedures in the Department of Radiology at
Bern University Hospital, Switzerland.
Materials and Methods Three board-certified radiologists retrospectively evaluated the quality of the radiological
reports of a total of 150 examinations (5 different examination types: abdominal CT,
chest CT, mammography, conventional X-ray images and abdominal MRI). Each report was
assigned a RADPEER score of 1 to 3 (score 1: concur with previous interpretation;
score 2: discrepancy in interpretation/not ordinarily expected to be made; score 3:
discrepancy in interpretation/should be made most of the time). The time (in seconds,
s) required for each review was documented and compared. A sensitivity analysis was
conducted to calculate the total workload for reviewing different percentages of the
total annual reporting volume of the clinic.
Results Among the total of 450 reviews analyzed, 91.1 % (410/450) were assigned a score of
1 and 8.9 % (40/450) were assigned scores of 2 or 3. The average time (in seconds)
required for a peer review was 60.4 s (min. 5 s, max. 245 s). The reviewer with the
greatest clinical experience needed significantly less time for reviewing the reports
than the two reviewers with less clinical expertise (p < 0.05). Average review times
were longer for discrepant ratings with a score of 2 or 3 (p < 0.05). The total time
requirement calculated for reviewing all 5 types of examination for one year would
be more than 1200 working hours.
Conclusion A retrospective peer review of reports of radiological examinations using the RADPEER
system requires considerable human resources. However, to improve quality, it seems
feasible to peer review at least a portion of the total yearly reporting volume.
Key Points:
-
A systematic retrospective assessment of the content of radiological reports using
the RADPEER system involves high personnel costs.
-
The retrospective assessment of all reports of a clinic or practice seems unrealistic
due to the lack of highly specialized personnel.
-
At least part of all reports should be reviewed with the aim of improving the quality
of reports.
Citation Format
Zusammenfassung
Zielsetzung Ziel dieser Studie war es, den Aufwand für eine retrospektive Qualitätsprüfung mittels
des RADPEER-Systems für verschiedene Prozentsätze der Gesamtmenge an radiologischen
Befunden in der Klinik für Radiologie an der Universitätsklinik Bern (Schweiz) abzuschätzen.
Material und Methoden Drei Fachärzte für Radiologie (Bewerter 1 bis 3) bewerteten retrospektiv die Qualität
der Befunde von insgesamt 150 radiologischen Untersuchungen (5 verschiedene Untersuchungsarten:
Computertomografie (CT) des Abdomens, CT des Thorax, Mammografien, konventionelle
Röntgenbilder und abdominale Magnetresonanztomografien (MRT)). Jedem Befund wurde
eine RADPEER-Bewertung der Kategorien 1 bis 3 zugewiesen (Kategorie 1: stimmt mit
der vorherigen Interpretation überein; Kategorie 2: Diskrepanz in der Interpretation/Beurteilung
wäre nicht in jedem Fall zu erwarten gewesen; Kategorie 3: Diskrepanz in der Interpretation/Beurteilung
wäre in den meisten Fällen zu erwarten gewesen) und die für jede Überprüfung erforderliche
Zeit in Sekunden (s) dokumentiert. Die durchschnittliche Zeit für jede der 5 verschiedenen
radiologischen Untersuchungsarten und die entsprechenden Bewertungen von 1 bis 3 wurden
verglichen. Eine Sensitivitätsanalyse wurde durchgeführt, um die Gesamtarbeitsbelastung
für die Überprüfung verschiedener Prozentsätze des gesamten jährlichen Befundvolumens
der Klinik zu berechnen.
Ergebnisse Von den insgesamt 450 analysierten Befunden erhielten 91,1 % (410/450) eine Bewertung
von 1 und 8,9 % (40/450) eine Bewertung von 2 oder 3. Die durchschnittliche Zeit (in
Sekunden) für eine Bewertung betrug 60,4 s (min. 5 s, max. 245 s). Der Bewerter mit
der längsten klinischen Erfahrung benötigte signifikant weniger Zeit für die Prüfung
der Befunde als die beiden Gutachter mit kürzerer klinischer Erfahrung (p < 0,05).
Die durchschnittlichen Bewertungszeiten waren länger für nicht übereinstimmende Bewertungen
mit den Kategorien 2 oder 3 (p < 0,05). Der Gesamtzeitaufwand für die Überprüfung
sämtlicher Befunde der 5 verschiedenen Untersuchungsarten eines Jahres würde mehr
als 1200 Arbeitsstunden in Anspruch nehmen.
Schlussfolgerung Eine retrospektive Begutachtung von radiologischen Befundberichten mit dem RADPEER-System
erfordert erhebliche personelle Ressourcen. Um die Befundqualität zu verbessern, scheint
es jedoch möglich zu sein, zumindest einen Teil der Gesamtbefundungsleistung auch
großer radiologischer Abteilungen routinemäßig einer Zweitbegutachtung zu unterziehen.
Kernaussagen:
-
Eine systematische retrospektive inhaltliche Begutachtung von radiologischen Befunden
mit dem RADPEER-System ist mit einem hohen Personalaufwand verbunden.
-
Die retrospektive Begutachtung sämtlicher Befunde einer Klinik bzw. Praxis erscheint
aufgrund des Mangels an hochspezialisiertem Personal unrealistisch.
-
Mit dem Ziel der inhaltlichen Qualitätsverbesserung sollte jedoch zumindest ein Teil
aller Befunde einer zweiten retrospektiven Begutachtung unterzogen werden.
Key words
socioeconomic issues - CT - mammography - radiography - health policy and practice
- MR imaging