Adipositas - Ursachen, Folgeerkrankungen, Therapie 2020; 14(03): 178-179
DOI: 10.1055/a-1212-4579
Gesellschaftsnachrichten
Mitteilungen der Deutschen Adipositas Gesellschaft

Deutsche Adipositas-Gesellschaft zum Welt-Adipositas-Tag am 04.03.2020

München, den 04. März 2020 Menschen mit schwerem Übergewicht (Adipositas) werden für ihre chronische Krankheit fortgesetzt diskriminiert und beschämt. Selbst medizinische Behandler, Entscheider im Gesundheitswesen und Politiker verstehen oft nicht oder wollen es nicht wahrhaben, dass Adipositas eine chronische Krankheit ist. Betroffenen wird oft ein Mangel an Willenskraft unterstellt, Trägheit oder die Weigerung, scheinbar naheliegende „Lösungen“ umzusetzen: „weniger essen, mehr bewegen“. Aber wie bei allen chronischen Erkrankungen sind die Ursachen komplex und reichen viel tiefer; sie können genetisch, psychologisch, soziokulturell, ökonomisch und umweltbedingt sein – häufig kommen viele Faktoren zusammen. „Am Welt-Adipositas-Tag wollen wir darauf aufmerksam machen, dass es an der Zeit ist, diesen Teufelskreis der Ignoranz und unterlassenen Hilfeleistung zu durchbrechen und den Krankheitswert des schweren Übergewichts endlich anzuerkennen. Dazu benötigen wir entschlossenes, konzertiertes Handeln seitens der Politik und der Selbstverwaltung: Adipositastherapie muss Kassenleistung werden, langfristig brauchen wir einen nationalen Adipositas-Plan“, fordert Professorin Dr. med. Martina de Zwaan, Präsidentin der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG). Zwar nicht ausreichend, aber ein Schritt in die richtige Richtung sei auch die Umsetzung der nationalen Diabetes-Strategie, die zur Prävention des Diabetes Typ 2 erstmals auch eine Regelversorgung der Adipositas vorsieht, so de Zwaan.



Publikationsverlauf

Artikel online veröffentlicht:
07. September 2020

© Georg Thieme Verlag KG
Stuttgart · New York